Gelsenkirchen. Um intensive Kontaktpflege in die Partnerstadt kümmert sich der Initiativkreis Zenica, der aus einer Studienreise in die Partnerstadt im Jahr 2011 entstanden ist. Regelmäßig treffen sich die rund 10 Mitglieder um anstehende Projekte zu besprechen und über aktuelle Themen zu diskutieren.

Rund 70 Kilometer nordwestlich von Sarajevo entfernt liegt Gelsenkirchens Partnerstadt Zenica in Bosnien-Herzegowina. Sie ist die Hauptstadt des Kantons Zenica-Doboj. Freundschaftlich verbunden als Partnerstädte sind die beiden Städte seit 1969. Zenica ist die größte Industriestadt in Zentral-Bosnien. Als Folge der wirtschaftlichen Veränderungen ist die Arbeitslosenquote hier seit einigen Jahren hoch. Dennoch ist die Stadt das politische, kulturelle und administrative Zentrum der Region.

Um intensive Kontaktpflege in die Partnerstadt kümmert sich der Initiativkreis Zenica, der aus einer Studienreise in die Partnerstadt im Jahr 2011 entstanden ist. Regelmäßig treffen sich die rund 10 Mitglieder um anstehende Projekte zu besprechen und über aktuelle Themen zu diskutieren. Sprecher der Gruppe ist Heinz Meyer. „Die Idee hinter dem Kreis ist ein regelmäßiger Austausch über Informationen, die die Freundschaft betreffen, sowie einige Impulse für Kontakte geben“, sagt er. So ist etwa ein noch frisches Austauschprogramm der Gesamtschule Horst mit der katholischen Schule Sveti Pavao, übersetzt ‚heiliger Paulus‘, in Zenica entstanden. Just im Oktober wurde der Partnerschaftsvertrag zwischen den Schulen unterschrieben. „Unsere Schüler sollen Europa kennenlernen und sich selbst einen Überblick verschaffen können. Nun geht das auch in die Partnerstadt in Bosnien-Herzegowina“, so Lehrerin Sabine Cristea, Europakoordinatorin der Gesamtschule Horst.

Im Oktober waren Schüler der Klassen neun bis zwölf aus Zenica zu Besuch in Gelsenkirchen. Neben Besichtigungen und dem Einblick in den Gelsenkirchener Schulalltag wurde auch ein Projekt zum Thema Energie in Gelsenkirchen durchgeführt.

Weitere Kooperationen geplant

Der Gegenbesuch der Gesamtschule Horst findet nun im Februar statt. In Zenica werden die Schüler beider Länder gemeinsam das Projekt „Der Beginn des Ersten Weltkriegs in deutschen und bosnischen Schulbüchern“ durchführen. „In der Projektwoche wollen wir mit den Schülern insbesondere die Julikrise 1914 als Auslöser des Krieges untersuchen. Dabei fließen unterschiedliche Sichtweisen ein und das Projekt stellt eine Erweiterung zum Geschichtsunterricht dar“, so Cristea. Desweiteren ist ein Tagesausflug mit der Gruppe nach Sarajevo geplant. Zu entdecken gibt es für die Schüler zudem eine andere Kultur. „In Bosnien-Herzegowina gibt es teilweise schon eine andere Haltung zum Leben, aber wiederum auch viele Gemeinsamkeiten, was das Familienleben zum Beispiel angeht“, wissen die gebürtigen Bosnier Yosip Stojcic und Haris Imsirovic. Die beiden Oberstufenschüler nehmen mit Freude am neu gestarteten Austausch teil.

In Gelsenkirchen gibt es weitere Kooperationen. Im April 2015 etwa wird eine Gruppe von Studierenden der Universität Zenica erwartet. Sie wollen die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen und die Technische Fachhochschule Georg Agricola Bochum besuchen. In Planung ist die Veranstaltung „Ein Tag für Zenica“ im Juni.