Gelsenkirchen. . Gelsenkirchens Partnerstadt Zenica ist nach Unwettern im Mai noch nicht wieder ganz verkehrstüchtig. Die Bogestra hilft mit zehn ausrangierten Bussen aus.
Sie stehen zur Abfahrt bereit. Alle Busse auf dem Betriebshof am Exterbruch in Ückendorf sind vollgetankt. Und das ist auch notwendig. Rund 1500 Kilometer Fahrt in die Partnerstadt Zenica in Bosnien-Herzegowina liegen vor ihnen.
Im Mai hat ein schweres Unwetter die Region um die Partnerstadt heimgesucht. Es wurde viel beschädigt und die Infrastruktur ist nach wie vor betroffen. Daraufhin hat die Stadt Zenica in ihren Partnerstädten für Hilfe angefragt. „Nur aus Gelsenkirchen haben wir eine wirklich konkrete Rückmeldung und Hilfe bekommen. Wir freuen uns sehr, dass wir Busse überführen können“, so Jusuf Boric von Zenicatrans. Die Stadt Gelsenkirchen hat im November 28 neue Busse bekommen und kann somit auf einige Modelle verzichten. Die zehn ausrangierten Busse sind acht bis zehn Jahre alt und werden zum Vorzugspreis abgegeben. Bis zur letzten Woche waren sie sogar noch im Stadtgebiet im Einsatz. Vor der Übergabe sind sie noch einmal zur Inspektion gebracht worden. „In Zenica liegt auch noch kein Schnee, aber alle Fahrzeuge haben selbstverständlich Winterreifen aufgezogen und entsprechen den vorgesehen Standards und Sicherheitsvorschriften“, erklärt Jürgen Böttcher von der Bogestra bei der Übergabe. Zehn Busfahrer aus Bosnien-Herzegowina sind gekommen, um die Busse abzuholen. Die Fahrer sind bereits am Donnerstag mit einem Fernbus nach 26-stündiger Fahrt in Essen eingetroffen. Von dort wurden sie abgeholt und haben in einem Gelsenkirchener Hotel genächtigt.
Zwei Stopps bis zum neuen Ziel
Nach Plan werden die Busfahrer Sonntagabend in ihrer Heimat ankommen. Sie rechnen mit einer reinen Fahrtzeit von 20 Stunden. Hinzu kommen noch die Pausen. Zwei Stopps sind auf der langen Route geplant. „Den ersten Halt werden wir circa nach neuneinhalb Stunden in Regensburg oder Passau machen und der zweite ist zwischen Maribor und Zagreb geplant“, so Boric, der mit einem Dolmetscher zur Übergabe gekommen ist. Unterschrieben und übergeben wurden die Zollerklärung, Kaufverträge und Herstellerbescheinigung. Anfang Oktober war Jusuf Boric bereits für eine Musterung der Fahrzeuge da und ziemlich begeistert.
Innerhalb von einer Woche sollen die Gelsenkirchener Busse in in Zenica eingesetzt werden. Im Moment fahren 55 Busse für Zenicatrans. Davon sollen fünf mit den Gelsenkirchener Modellen ersetzt werden. Fünf werden somit zusätzlich in den Straßenverkehr eingeschleust „Jährlich fahren sechs Millionen Fahrgäste in unserer Stadt mit dem Bus, da brauchen wir jedes Fahrzeug und gerade nach dem Unwetter sind wir sehr dankbar für diese Möglichkeit und die Hilfe aus Gelsenkirchen“, so Boric.