Gelsenkirchen. . Und erteilen der Gewerkschaftsforderung nach 5,5 Prozent mehr Lohn eine Absage. Erste Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie am 15. Januar.
Die erste Tarifrunde 2015 in der Metall- und Elektroindustrie wird es am 15. Januar geben. Unwahrscheinlich, dass sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite bis dahin einigen werden. Die Metallarbeitgeber der Emscher-Lippe-Region haben sich bereits positioniert. Rechtsanwalt Michael Grütering hatte die 5,5-Prozent-Lohnforderung der IG Metall als „realitätsfern“ und „völlig unangemessen“ bezeichnet.
Das gilt laut IG Metall aber auch für Zahlen, die der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Eisen- und Metallindustrie Emscher-Lippe verbreitete. In der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie, so Grütering, verdienten Mitarbeiter im Schnitt 4180 Euro, das Jahreseinkommen liege bei über 50.000 Euro. Das seien „Weltklasse-Vergütungen“.
In den Firmen, so Robert Sadowsky, 1. Bevollmächtigter der IG Metall und Mitglied der Verhandlungskommission, habe man das eher als schlechten Witz verstanden. „Da müssten die Gehälter der außertariflich bezahlten Angestellten ebenso eingeflossen sein wie Überstundenvergütungen. Es gibt nicht wieder, was wir in dieser Tarifrunde erfassen. In der höchsten Entgeltgruppe EG 14 haben wir tatsächlich etwas über 4100 Euro im Monat.
Veränderte Gesetzeslage
Im Durchschnitt“, hat die IG Metall errechnet, liege das „Jahrestarifentgelt bei 3600 Euro im Monat“ – und einfache Tätigkeiten („von diesen Beschäftigten haben wir jede Menge in Gelsenkirchen“) würden mit 2111,50 plus jeweils zehn Prozent Leistungszuschlag“ vergütet. „Der berühmte hochqualifizierte deutsche Facharbeiter kommt auf etwas über 3000 Euro. Das ist die Realität, über die wir reden“, so Sadowsky. 5,5 Prozent mehr Lohn zu fordern, findet er legitim – „auch weil wir wissen, dass die Konjunktur von der Binnennachfrage belebt wird.“
Die Arbeitgeber hatten gewarnt, mit „überzogenen Forderungen“ die Betriebe an die Grenzen „ihrer Leistungsfähigkeit zu treiben“ – so auch mit einem allgemeinen Anspruch auf Altersteilzeit. Doch die, so Sadowsky, „haben wir nicht gefordert. Es soll weiterhin eine Quote pro Betrieb gelten“. Dringlichkeit erfährt das Thema durch die veränderte Gesetzeslage (Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren). Das erfordert laut Sadowsky „neue Verhandlungen. Auch bei der Weiterbildung „entweder in Teilzeit oder in verblockter Form“ – wollen die Gewerkschafter keine Kompromisse machen. Sadowsky: „Die Industrie lebt schließlich von hochqualifizierten Fachkräften.“