Gelsenkirchen. Die Kunst Stiftung NRW hat für das städtische Kunstmuseum ein besonderes Werk in Auftrag gegeben. Es kommt von der Schweizerin Pamela Rosenkranz. . .

Die Kunst Stiftung NRW feiert 2014 ihren 25. Geburtstag und macht sich die schönsten Geschenke dazu selber, indem sie besondere Projekte fördert. So schenkte sie dem Consol Theater ein Auftragswerk für die Star-Autorin Sibylle Berg, das vor wenigen Wochen Premiere feierte (die WAZ berichtete). Auch das städtische Kunstmuseum erhielt am Freitag ein Geburtstagsgeschenk: Die Arbeit „My Yves Klein Blue (Approaching)“ hatte die Künstlerin Pamela Rosenkranz eigens für das Gelsenkirchener Haus geschaffen. Es ist ab sofort in der lichtdurchfluteten Zwischenebene des Museums an der Horster Straße 5-7 zu sehen.

Pamela Rosenkranz (35), die derzeit als einer der angesagtesten Kunstexporte der Schweiz gehandelt wird und im kommenden Jahr den Schweizer Pavillon bei der Biennale in Venedig bespielen wird, wurde dabei von einer Fachjury ausgewählt, um ein Werk speziell für Gelsenkirchen zu konzipieren. „Die Wahl fiel direkt auf Pamela Rosenkranz, da sich die Künstlerin viel mit den Arbeiten von Yves Klein beschäftigt hat und sich oft darauf bezieht. Deshalb gab es eine Verbindung zu Gelsenkirchen“, erklärt Dr. Barbara Könches von der Kunst Stiftung NRW.

Die Künstlerin hat jedoch nicht, wie der Titel es vermuten lassen könnte, ihr ganz eigenes Yves Klein Blau angerührt, sondern hat der leuchtend blauen Venus-Skulptur des Franzosen (eine Leihgabe des Marler Skulpturenmuseums, die erst in letzter Minute zustande kam) eine Rauminstallation gewidmet.

"Farbe gesucht, die einen Starken Kontrast zu seinem Blau bildet"

Ein leuchtend roter Plexiglas-Kasten mit unterschiedlich durchsichtigen Wänden umhüllt nun das Klein’sche Werk, vom Blau ist nichts mehr zu erkennen – und auch die perfekt geformten Umrisse der „Venus“ lassen sich – je nach Blickwinkel – nur noch schemenhaft erkennen. Rosenkranz hat den Raum, der die Skulptur umgibt, monochrom in einem hautfarbenem Ton streichen lassen. Ihr Werk ist Hommage an Klein und Kritik an seiner männlichen Sicht auf die Dinge zugleich.

„Ich habe nach einer Farbe gesucht, die einen Starken Kontrast zu seinem Blau bildet und bin dabei auf die Hautfarbe gekommen“, erklärt die Schweizerin, die einen neuen Blick auf das Werk erreichen will – auch, weil sie den direkten Blick auf den weiblichen Körper unmöglich macht. Ihr „Blue“ ist alles außer Blau – und gerade deshalb ein Hingucker.