Gelsenkirchen. Viele Arbeitnehmer/innen von Klüh-Clinic-Service klagen vor dem Arbeitsgericht gegen ihre Kündigung. Das Marienhospital in Gelsenkirchen hatte die Reinigungsarbeiten neu ausgeschrieben und der Stölting-Gruppe den Auftrag erteilt.

Dutzende ehemaliger Mitarbeiter der Klüh-Clinic-Service GmbH klagen vor dem Arbeitsgericht. Sie haben ihren Job verloren. Nach einer Ausschreibung bekam die Gelsenkirchener Stölting-Gruppe den Zuschlag für die Reinigung im Marienhospital und St. Marienhospital in Buer. Für viele Beschäftigte ist die Kündigung besonders bitter. Von den 140 betroffenen Mitarbeitern war ein Großteil seit mehr als zehn Jahren für Klüh-Service tätig. 92 arbeiteten in Ückendorf, 48 in Buer. Das Düsseldorfer Unternehmen hatte seit 14 Jahren den Reinigungsauftrag für das Marienhospital. In Buer sorgten Klüh-Mitarbeiter seit 2009 für saubere Verhältnisse.

Bei Güteterminen im Arbeitsgericht wird deutlich, dass es Klägerinnen schwer haben werden, sich mit ihrer Kündigungsschutzklage durchzusetzen. Der Arbeitgeber argumentiert, dass mit dem Wegfall des Reinigungsobjekts auch die Grundlage für eine Weiterbeschäftigung nicht mehr vorhanden sei. Bei Objekt bezogenen Arbeitsverträgen aber haben Kläger schlechte Karten. Noch machen Beschäftigte sogar Überstunden im Marienhospital. Der Einsatz endet am, 31. Dezember.

In Buer reinigt Stölting bereits seit Oktober. Nach Auskunft des geschäftsführenden Stölting-Gesellschafters Hans Mosbacher seien 20 Arbeitskräfte von Klüh übernommen worden. Noch offen ist, wie viele Mitarbeiter Stölting ab Januar in Ückendorf übernehmen wird. Maximal geht Mosbacher von einer Übernahme der Hälfte früherer Klüh-Beschäftigter aus.. Das Unternehmen beschäftigt allein in Gelsenkirchen 2000 Mitarbeiter im Reinigungsgewerbe.

Angebot rechnet sich nicht für Halbtagskräfte

Einigen Klägern hat Klüh angeboten, in Düsseldorf oder Köln weiter zu arbeiten. Ein Angebot, das sich vor allem für Halbtagskräfte nicht rechnet. Peter Weingarten, Geschäftsführer der St. Augustinus GmbH, betont, dass hinter dem Wechsel kein Qualitätsproblem des bisherigen Dienstleisters stecke. „Wenn Zahlen bei der Ausschreibung gegen einen Bewerber sprechen, müssen wir reagieren. Wir sind Klüh zu Dank verpflichtet, waren mit der Leistung zufrieden.“ Dass Stölting das Rennen gemacht habe, wertet Weingarten als erfreulichen Schub für die Region. Auch wenn der Verlust der Arbeit für die Betroffenen bedauerlich sei, würden weitere Arbeitsplätze in Gelsenkirchen gesichert.