Gelsenkirchen-Buer. . Es ist Mittwoch Nacht in Buer. Mit fortschreitender Uhrzeit und steigenden Alkoholpegel wird der Lärmpegel zunehmend geräuschvoller. Völlig verärgerte Bueraner beobachten ein immer wiederkehrendes “Schauspiel“ Hunderter. Doch nun ist es den Anwohnern zu laut geworden.

Einige hundert junge Erwachsene stehen auf der Straße, sitzen auf Bänken oder lehnen lässig an der Wand. Zigarette, Bierchen und Rufe quer über Hoch- und Hagelstraße und Russelplatz.

Mit fortschreitender Uhrzeit und steigenden Alkoholpegel wird er zunehmend geräuschvoller. Völlig verärgerte Anwohner beobachten ein immer wiederkehrendes Schauspiel. Es ist Mittwoch Nacht in Buer.

Untragbarer Zustand für Anwohner

Doch nun ist es den Anwohnern zu bunt, Pardon zu laut geworden. Sie wollen Taten sehen. „Das kann doch kein Normalzustand sein“, sagt Markus Jansen und zählt eine Reihe von Dingen auf, die er und Nachbarn in der Zeit von Mitternacht bis morgens um vier ertragen mussten. Glasflaschen wurden zertrümmert, Autos wurden mit Bier überschüttet, Mülleimer wurden heraus gerissen, in Türeingängen wurde uriniert und Dekorationen wurden abgerissen, um nur einige Vorfälle zu nennen, die der 42-Jährige aufgelistet hat.

Seit mehr als 25 Jahren gibt es immer in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch im Sommer den Treff der jungen Erwachsenen unter freiem Himmel. „Doch“, wie Jansen sagt, „so schlimm wie in dieser Woche war es noch nie.“

Beschwerden sind bekannt

Von Seiten der Polizei hieß es auf Nachfrage der WAZ, „es gab keinerlei besonderen Vorkommnisse“. Dennoch ist das Problem bekannt. „Wir fahren dort an diesen Tagen mehr Streife als sonst.“ Von den Beschwerden weiß auch die Stadt. Aber ein wirksames Mittel habe man nicht in den Händen, wie Sprecher Martin Schulmann gestern sagte. „Ein generelles Alkoholverbot auszusprechen, dafür fehle der Stadt die rechtliche Handhabe.“

Ansonsten gehe man Hinweisen nach und halte den Kioskbesitzer an, keinen Alkohol an Minderjährige zu verkaufen. Auch Markus Jansen spricht der Stadt nicht ab, dass sie für die Situation der Anwohner Verständnis zeigt. „Nur, es passiert nichts“, beklagen mehrere Anwohner. Nun wollen sie erreichen, dass Polizei und Ordnungskräfte mehr als bisher Präsenz zeigen. „Das hat schon ein Mal was bewirkt“, sagt Jansen.

Kneipe arbeitet mit Ordnungsamt zusammen

Ausgangspunkt für den wöchentlichen Treff der jungen Erwachsenen waren die „Biertage“ in der „Kneipe ohne Namen“ vor mehr als 20 Jahren. Doch die Kneipe selbst ist mit den Vorkommnissen nicht in Verbindung zu bringen. „Wir arbeiten seit Jahren mit dem Ordnungsamt zusammen. Bei uns darf niemand Getränke mit heraus bzw. hineinnehmen. Wir haben eigens eine Security an der Tür stehen“, sagt Inhaber Christoph Klug (38).

Das sieht auch Markus Jansen so. Ihm selbst ist klar, wenn man im Zentrum wohnt und kann es da nicht so ruhig sein, wie auf einem Friedhof. „Hier ist es eben abends lauter.“ Nur so, wie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, dass sei doch des Guten etwas viel zu viel.