Gelsenkirchen. . A42-Anwohnerin Gabriela Wisnewski aus Gelsenkirchen-Heßler fühlt sich allein gelassen. Immerhin: Straßen.NRW verspricht baldige Aufklärung.

Anwohner der A 42 haben stets dieses Rauschen im Ohr, das Poltern abertausender Räder, die auf Fahrbahnkanten prallen und Stahlblech, das darob mächtig poltert. Umso mehr hat sich Gabriela Wisnewski gefreut, dass endlich „eine Schallschutzwand entlang des Emscherschnellwegs errichtet wird“. Aber: Wen sie auch fragte – „die SPD in Heßler, die Verwaltung und Straßen.NRW“ –, bislang konnte ihr „niemand sagen, ob die Wand auch mein Haus erreichen wird.“

Das Haus von Gabriela Wisnewski an der Tiefbachstraße 26 liegt an der A 42 bei der Auf- und Abfahrt Heßler, rückseitig begrenzt von Schurenbachhalde, Schwarzbach und Nordsternpark. Links und rechts gibt es ein oder zwei Anwohner und die alte Knochenmühle. Südlich der Autobahn stehen mehr Häuser – zwischen Lehrhovebruch und Altenessener Straße. Auf der A 42 fahrend, kann Gabriela Wisnewski die neue Lärmschutzwand in Höhe Aldenhofstraße und Gefängnis sehen, ebenso die alte und viel niedrigere auf Seiten der Altenessener Straße. Ansonsten: Nichts, nicht einmal der Ansatz einer (künftigen) Baustelle.

Die Sicht von Straßen.NRW

„Ich fühle mich allein gelassen“, sagt Gabriela Wisnewski und verweist auf eine wenig aussagekräftige Antwort per E-Mail, die sie von Straßen.NRW bekommen hat: Dort heißt es: „In einem ersten Schritt wird dabei eine Analyse der Lärmsituation auf der Grundlage der Verkehrsbelastung der Straßenverkehrszählung 2010 durchgeführt. In Abhängigkeit von jeweiligen Ergebnissen kann dann mit der Maßnahmenplanung begonnen werden.“ Und weiter: „...ist es nicht möglich, verbindliche Aussagen zur Umsetzung von Maßnahmen in einem frühen Planungsstadium zu treffen. Hierzu müssen die baurechtlichen als auch die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen vorliegen.“

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Planung? Es wird doch schon längst in Heßler gebaut, wird dieser Abschnitt etwa nicht berücksichtigt, vielleicht wegen der überschaubaren Zahl an Anwohnern? Oder liegt Wisnewskis Haus wegen der Nähe zur Stadtgrenze Essen – Gelsenkirchen im behördlichen Niemandsland, fühlt sich keiner so recht zuständig? Zu Detailfragen konnte Straßen.NRW auf Anfrage der WAZ trotz ganztägiger Recherche gestern nichts sagen. Man versprach aber baldige „Aufklärung“.

Pikant: Etwas weiter westlich vom Haus der Familie Wisnewski liegt der Westfriedhof. Auch an der A 42, mit neuem Schallschutz. Mitunter, so scheint es, nimmt man es mit der Ruhe sehr genau.