Gelsenkirchen-Buer. . Im Auftrag der Stadt blickt die Uni Duisburg-Essen aufs lokale Wetter und erstellt eine Klimaanalyse. Die kleine Wetterstation an der Horster Straße ist eine von fünfen, die mit einer Fülle von Daten ihren Beitrag dazu leisten.

Kurze, heiße Sommer, begleitet von Starkregen und heftigen Orkan-Böen, und lange, kalte Winter mit Dauerschnee und Glatteis: Ist das nur Wetter in seiner jahreszeitlichen Ausprägung oder doch schon der Klimawandel? Und wenn es der Klimawandel ist: Wie wirkt er sich auf eine Großstadt aus? Diese und andere Fragen will die Klimaanalyse beantworten, die die Universität Duisburg-Essen im Auftrag der Stadt erstellt. Die dafür notwendigen Daten liefert u.a. eine kleine Messstation, die ein Stück über Kopfhöhe an einem Laternenmast an der Horster Straße in Höhe von Haus Rohmann angebracht ist.

Fünf feste Messstationen

Verteilt über das ganze Stadtgebiet sind insgesamt fünf feste Messstationen zu finden. Das Gerät in Buer steht ebenso wie das in der Altstadt für einen verdichteten Innenstadtbereich. Der Nordsternpark, das Sutumer Feld und Hassel sind die Standorte der anderen Stationen. Dort werden die Wetterdaten außerhalb von Innenstadtlagen, in einem landwirtschaftlich genutzten Umfeld und in einem Vorortbereich erhoben. Gemessen werden die Umgebungstemperatur, die relative Luftfeuchtigkeit, die Windgeschwindigkeit und -richtung. „Darüber hinaus sind wir noch mit einem mobilen Messwagen in Gelsenkirchen unterwegs“, erläutert Dr. Andreas-Bent Barlag von der Abteilung Angewandte Klimatologie und Landschaftsökologie der Universität Duisburg-Essen. Das Messmobil liefert Daten über die Temperaturverteilung in der Fläche und über die Kaltluftabflüsse. Darüber hinaus werden lufthygienische Messungen vorgenommen und die Konzentrationen von Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid, Ozon, Feinstaub und gasförmige Schadstoffe wie Benzol, Tuluol und Xylol festgehalten.

Seit knapp einem Jahr in Betrieb

Die stationären Geräte sind seit fast einem Jahr in Betrieb. Dr. Barlag: „Ende des Monats sind die Messungen abgeschlossen.“ Dann müssen die Wissenschaftler die ermittelten Daten zu einem Klimabericht zusammenfassen. Und den Ergebnissen gegenüberstellen, die auf ähnliche Weise bereits vor zwölf Jahren gewonnen wurden. „Die Ergebnisse dieser Klimaanalyse werden den politischen Gremien voraussichtlich im Sommer zur Verfügung gestellt“, ergänzt Ulrich Axt-Kittner vom städtischen Umweltreferat.