Die vorläufige Bilanz der Erntesaison 2010 falle „mittel“ aus, sagt Heinz Melchers vom Landwirtschaftlichen Lokalverein stellvertretend für die buerschen Bauern. Das unkalkulierbare Wetter habe den Erzeugern einige zusätzliche Sorgenfalten beschert.
Insgesamt fiel die Ernte laut Melchers um 20 % schlechter aus als im Vorjahr. Diesen Trend hat auch der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) ausgemacht. Immerhin: „Die Preise für Getreide sind deutlich angestiegen“, heißt es beim WLV. Das freut zwar die Ackerbauern, „aber die Tierhalter müssen sich auf steigende Futterkosten einstellen.“
Die Landwirte in Buer und Umgebung klagen vor allem über das unbeständige Klima. Die lange Trockenperiode im Frühjahr, der kühle Mai, schließlich der heiße Juli. Besonders Hafer und Roggen nahmen Schaden, wie’s beim Mais aussieht, ist noch unklar. Melchers: „Der Roggen etwa hat während einer wichtigen Wachstumsphase zu wenig Wasser gekriegt.“ Die Quantität litt, die Qualität indes nicht ganz so. „Die ist noch einigermaßen.“
Doch nicht nur die wochenlange Hitze, auch ein eher kurzes Ereignis beeinflusst den Ertrag: der Hagelschauer Mitte Juli. Im Bereich Schaffrath sollen 84 Prozent des Hafers Schaden genommen haben. Der WLV resümiert: „Insgesamt wurde die Ernte 2010 den noch im Frühjahr bestehenden hohen Erwartungen nicht gerecht.“ Die Preisentwicklung helle die Stimmung vieler Landwirte jedoch auf.