Buer. Im Bergmannsheil Buer in Gelsenkirchen beginnt die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege. Acht junge Menschen sehen Aufstiegschancen.

Sie sind hochmotiviert, freuen sich auf die kommenden drei Jahre ihrer Ausbildung und wissen dabei sehr genau, dass viel Arbeit auf sie wartet. Die acht neuen Auszubildenden für Gesundheits- und Krankenpflege im Bergmannsheil Buer tragen ihr rotes Motto-T-Shirt schon jetzt mit großer Überzeugung: „Wir lieben Pflege.“

Es ist eine anspruchsvolle Ausbildung, aber vor allem ein Beruf mit guten Aufstiegschancen und enormen Entwicklungspotenzial.

Gute Chancen im Job

Wer heutzutage eine Ausbildung in der Pflege macht, hat gute Jobchancen. „In der Pflege ist jeder Tag anders. Das gefällt mir so gut. Ich konnte mir nicht vorstellen, in einem Büro Akten abzuarbeiten“, sagt Hilal Ketboga. Die 20-Jährige hat bereits ein soziales Jahr im Patiententransportdienst des DRK gemacht. „Mich motiviert, dass Patienten mir sofort zeigen werden, ob ich meine Arbeit gut mache. Ich sehe dann wofür ich arbeite.“

Hisham Bouharrou ist bereits 36 Jahre alt. Der Gelsenkirchener zeigt Ehrgeiz: Seine erste Anstellung in einem Krankenhaus war im Hol- und Bringdienst. Dann machte er die Ausbildung als Krankenpflegeassistent im Bergmannsheil und jetzt will er sich weiterentwickeln.

Fachkrankenpfleger

„Mit meiner Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger habe ich einen höheren Abschluss und kann mich dann spezialisieren. Als Fachkrankenpfleger in der Kardiologie zu arbeiten, ist mein Traum“, sagt Hisham Bouharrou und weiß: „In der Pflege hat man so viele Möglichkeiten, sich zu verwirklichen.“ Das Bergmannsheil Buer hat in diesem Frühjahr die Anzahl der Ausbildungsstelle in der Pflege erstmals von fünf auf acht erhöht.

Im September werden zwölf Auszubildende in der Erwachsenen- und weitere acht Auszubildende in der Kinderkrankenpflege eingestellt. Für Pflegedirektor Joachim Weigand ist das ein wichtiges Signal: „In einem Auswahlverfahren haben wir die hohe Motivation der Bewerber gesehen. Sie werden von uns während ihrer praktischen Ausbildung intensiv betreut und wir helfen ihnen, wenn es einmal schwierig wird.“

„Das ist jetzt mein Weg“

In den Familien der neuen Auszubildenden wurde der Berufswunsch von Tochter oder Sohn auch kritisch diskutiert. Da ist von der möglichen hohen Belastung die Rede oder von der Arbeit im Schichtdienst. Bei Tim Krasemann (24 Jahre) war das anders: „Meine Mutter arbeitet als Krankenschwester und hat wie mein Vater meinen Entschluss, das Chemiestudium abzubrechen und in die Pflege zu wechseln, unterstützt. Sie ist ganz stolz und freut sich, dass eine Familientradition fortgeführt wird. Bald werden wir gemeinsam fachsimpeln“, sagt Tim Krasemann und erzählt: „Als Schüler habe ich noch wie meine Freunde gesagt: ‚Pflege? Das könnt ich nicht‘. Aber in der Uni fühlte ich mich überhaupt nicht wohl. Manchmal muss man einfach mutig sein und sich etwa zutrauen. In meinem Jahr im Bundesfreiwilligendienst eines Krankenhauses habe ich begriffen: Die Pflege ist ein toller Beruf.“

Tim Krasemann beeindrucken vor allem die innovativen Disziplinen im Bergmannsheil Buer: „Das neue Druckkammerzentrum ist sicher ein spannender Arbeitsbereich.“ Tatjana Beutel (23 Jahre) wollte eigentlich Grundschullehrerin werden: „Das war ein Irrtum. Der Praxisschock in der Schule war zu groß. Ich habe zudem in meiner Familie erleben müssen, was Krankheit bedeutet und gesehen, wie wichtig gute Pflege ist, wie dankbar man ist, wenn man sie auch bekommt. Das ist jetzt auch mein Weg.“