Es ist lästig und auf die Dauer sogar gesundheitsgefährdend: Der Gelsenkirchener Chefarzt am Bergmannsheil verrät, was gegen Aufstoßen hilft.

Die Mundhygiene wird auch durch vermehrtes Aufstoßen beeinträchtigt. Privat-Dozent Dr. Markus Utech, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Bergmannsheil Buer, erklärt, welche Ursachen und welche Therapien es dafür gibt:

Sodbrennen, saures Aufstoßen oder ein seifiger Geschmack im Mund sind typische und unangenehme Symptome, wenn der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht optimal funktioniert. Dann fließt der saure Speisebrei aus dem Magen in die Speiseröhre zurück. Unter dieser „Refluxkrankheit“ leiden rund 20 Prozent der Bevölkerung in den westlichen Industriestaaten. Bei einem Drittel der Patienten kommt es zu einer Veränderung der Speiseröhrenschleimhaut – sie wird gereizt und entzündet sich.

Andere Essgewohnheiten können Linderung bringen

Medikamente und die Änderung der Lebens- und Essgewohnheiten können den Reflux günstig beeinflussen. Zu stark gesalzene, süße, saure Speisen, fettreiche und zu üppige Mahlzeiten verstärken die Beschwerden. Auch koffeinhaltige und zuckerhaltige Getränke, Alkohol, Nikotin sowie Herzkreislauf- und Bluthochdruckmedikamente schwächen den unteren Schließmuskel der Speiseröhre.

Wenn Medikamente und die Umstellung der Essgewohnheiten keine Linderung verschaffen, ist eine chirurgische Therapie sinnvoll. Vor einer Operation sollte untersucht werden, wie stark und wie häufig der Reflux auftritt und wie beweglich und elastisch die Speiseröhre ist. Dann gibt es zwei Therapieoptionen, um den wichtigen Verschlussmechanismus wiederherzustellen: Entweder wird ein Magnetband zwischen Speiseröhre und Magen eingesetzt oder der untere Abschnitt der Speiseröhre wird mit dem oberen Teil des Magens umwickelt. Beide Operationen sorgen dafür, dass der Speisebrei im Magen verbleibt und nicht zurückfließt.