Gelsenkirchen. . Dr. Ali Ekber Firat ist Schlafmediziner am Bergmannsheil in Gelsenkirchen. Er erklärt, was gegen Atemaussetzer helfen kann.

Tipps zur Behebung eines besonders üblen Schlafhemmnisses, der Schlafapnoe, gibt Dr. Ali Ekber Firat, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und Beatmungsmedizin am Bergmannsheil Buer.


„In Deutschland leiden rund 15 Prozent der Erwachsenen an einer behandlungsbedürftigen Schlafstörung – ein Grund sind nächtliche Atemaussetzer, medizinisch als Schlafapnoe bezeichnet. Dabei pausiert die Atmung vom Schlafenden unbemerkt und kurzzeitig. Schnarchlaute oder ein heftiger, seufzender Atemzug sind charakteristisch. „Diese Atemaus­setzer in der Nacht bergen große Risiken. Sie erhöhen den Blutdruck und stören den Herzrhythmus. Es treten Sauerstoffabfälle auf. Auch die Durchblutung des Gehirns ist beeinträchtigt, was die Gefahr eines Schlaganfalls vergrößert“, so Dr. Firat. Diabetikern mit schlafbezogenen Atemstörung hätten höhere Blutzuckerwerte.

Schlaf ein komplexer Prozess

„Der Schlaf ist kein gleichförmiger Zustand, sondern ein sehr komplexer Prozess. Das Gehirn beeinflusst die verschiedenen Schlafstadien. Deshalb stehen die Hirnaktivität und die Körperfunktionen im Fokus der Beobachtung und Analyse“, so der Schlafmediziner. Im Schlaflabor wird der Patient in der Nacht kontinuierlich per Video überwacht, alle Informationen über Körperlage, Körper- und Augenbewegungen, Atmung, Herzfrequenz, Hirnströme und Sauerstoffsättigung ausgewertet. Die Messwerte ergeben ein Schlafprofil, das die Basis aller Therapiemaßnahmen ist.

Ansatz: Verzicht auf Alkohol und Nikotin, Abnehmen

Gewichtsverlust sowie den Verzicht auf Alkohol und Nikotin seien erste Thera­piemaßnahmen. Viele Patienten profitierten von einer Schlafmaske. Dr. Firat: „Nach der Diagnostik erfolgt – wenn erforderlich – eine Nacht im Schlaflabor, in der zum ersten Mal mit Maske geschlafen wird. Dann haben Aussetzer und Schnarchen ein Ende. Der Nachtschlaf dient endlich wieder der Erholung.“