Buer. . Im Rahmen der 72-Stunden-Aktion der katholischen Kirche wurde eine prämierte Idee in Gelsenkirchen realisiert. 60 Menschen halfen mit.

So schnell kann die Umsetzung prämierter Ideen auch mal gehen: Erst vor kurzem heimste der Förderverein „Grünlabor im Biomassepark Hugo“ den 5. Platz in der Klima-Challenge ein. Und am Wochenende schon entstand auf der einstigen Zechenbrache ein grünes Klassenzimmer, das schon am Sonntag mit einem Nachbarschaftsfest eingeweiht werden konnte. Allerdings nur, weil viele Menschen sich einsetzten und kräftig mit anpackten.

„Unser Konzept war es, eine Pergola aufzubauen, die begrünt wird und oben durch ein Sonnensegel geschützt wird“, so Georg Nesselhauf vom Referat Umwelt der Stadt Gelsenkirchen. Das grüne Klassenzimmer besteht aus einem Oktaeder, gebaut aus Stämmen ungarischer Robinie. „Die kann man einfach einbetonieren, ohne dass sie vergammelt.“ Dazu wurden über einhundert Meter Wege neu aufgeschüttet mit Rindenmulch und einige Hochbeete gebaut.

Fördersumme deckt Materialkosten

Neue Wege wurden aufgeschüttet, neue Beete gebaut – es grünt und blüht im Schatten des Förderturms der Zeche Hugo.
Neue Wege wurden aufgeschüttet, neue Beete gebaut – es grünt und blüht im Schatten des Förderturms der Zeche Hugo. © Oliver Mengedoht

Die Fördersumme aus der Klima-Challenge deckte hierfür die Materialkosten. Dazu bedurfte es an Man-Power. Und die schickte der Himmel. So nämlich lautete das Motto der 72-Stunden-Aktion, einem deutschlandweiten Projekt der katholischen Kirche, das am Wochenende stattfand. „Bei dieser Aktion geht es darum, eben nicht nur auf den eigenen Kirchturm zu schauen. Weil wir mit unseren Gemeindegruppen hier auf dem Gelände viel unterwegs sind, kam uns die Idee, hier anzufragen, ob es etwas zu tun gibt“, so Ludger Klingeberg von der KJG St. Laurentius.

Schnell war man sich einig und fand auch noch weitere Helfer. So sorgte die freiwillige Feuerwehr für den notwendigen Strom. Und auch die Mitglieder des Fördervereins packten mit an. Schon die zweitägigen Arbeiten waren zwar hart, vermittelten aber auch ein Gefühl der Gemeinschaft zwischen Jung und Alt.

Rindenmulch in Karren geschippt

Zu den jungen Helfern gehörte die 13-jährige Laura. „Ich habe Rindenmulch in Karren geschippt und auf den Wegen verteilt.“ Ganze zwei Tage lang! „Am ersten Tag ging es noch ganz gut. Aber dann haben mir schon die Hände weh getan.“ Die junge Dame jedoch ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Es hat sich gelohnt. Man sieht ja jetzt schon, wie schön alles geworden ist.“

An einer solchen Aktion hat sie zum ersten Mal teilgenommen. „Ich wollte einfach mal etwas Neues ausprobieren. Und ich unterstütze gern Menschen bei einer guten Sache“, beschreibt sie den Geist, der hier am Wochenende alle näher zusammen brachte.

Besucherzahlen steigen stetig

„Wenn man sieht, wie viele Menschen sich hier einbringen, ist das einfach nur toll“, freut sich Georg Nesselhauf. „Der Biomassepark ist ein Park von Bürgern für Bürger geworden. Das ist eine großartige Entwicklung.“ Das Beste daran: Es werden sicher noch mehr Besucher. Denn je schöner die Angebote sind, vom bewirtschaften eines Gemüsebeetes bis hin zu Unterricht im Grünen, desto mehr Menschen werden den Weg in den Biomassepark finden und ihn weiterhin mit Leben füllen.