Buer. . Das Revier soll grüner werden. Dazu soll die „Klima-Challenge Ruhr“ beitragen, die jetzt im Biomassepark Hugo mit einer Pflanzaktion startete.
Feste werden im Biomassepark häufiger gefeiert. Die samstägige Aktion aber war einmalig. Sie war, seitens der Stadt, der Auftakt für eine Aktion des Regionalverbandes. Der lädt Bürger ein, das Revier grüner zu machen. Dafür gibt es Geld aus einem Fördertopf, das persönliches Engagement belohnt. Und so mussten auch die Akteure auf Hugo selbst anpacken.
„Hier entsteht heute eine Windschutzhecke“, so Susanne Dippel, die Klimaschutzmanagerin der Stadt. 1500 Euro gab es für diesen Auftakt vom RVR. Die wurden komplett in Pflanzen investiert. Sie werden demnächst einen ökologischen Windschutz bieten für die Gärten und gleichzeitig Lebensraum bieten für Tiere. Ebenso wichtig: Sie sollen grüne Botschafter sein, Menschen animieren, mitzumachen bei der „Klima Challenge Ruhr“.
Punkte sammeln auf Öko-Konto
Die setzt auf den Einsatz vieler. „Man beantragt eine Maßnahme, die man gern verwirklichen möchte, beim Regionalverband. Dann muss man Unterstützer gewinnen, die Öko-Punkte erspielen durch ihr eigenes Verhalten. Da zählt zum Beispiel, wenn man mit dem Rad zur Arbeit fährt oder vegetarisch kocht. Alles das wird online eingetragen. Je mehr Punkte die Unterstützer machen, desto höher ist die Förderung“, so Susanne Dippel. Warum die Stadt für die erste Aktion den Biomassepark auswählte? „Weil hier eine Bepflanzung gefehlt hat und sich die Hecke positiv auswirkt auf die Biodiversität.“
Fleißige Helfer pflanzen
Verschiedene wilde Rosen, Haselbüsche, Liguster, Schlehen – all das pflanzten fleißige Helfer ein. Auch Georg Nesselhauf vom Referat Umwelt legte selbst Hand an. Er hatte auch die Pflanzen bestellt. Als Landschaftsarchitekt kennt er sich damit aus. „Es sind alles Vogelnährgehölze und Bienenweiden. Wir wollten einfach viel tun für die Insekten. Denn wo die leben, kommen auch die anderen Tiere nach. Die Idee dieser Windschutzhecke ist, Kinder zu schützen und Tieren Lebensraum zu bieten.“ Einen recht großen sogar. Die Hecke werde sicherlich zwei Meter hoch.
Verantwortung für ein kleines Stück Grün
Geschnitten werden muss sie dennoch dann und wann. Hier greift das bürgerschaftliche Engagement. „Die Betreuung übernehmen Ehrenamtler aus unserem Förderverein.“ Der bringt Jung und Alt zusammen. „Menschen, die einfach mitmachen oder sogar selbst eine Parzelle bewirtschaften.“ Letztere haben Verantwortung übernommen für ein kleines Stück Grün – und dürfen dies auch abernten. Mit einem Schrebergarten sei dies aber nicht vergleichbar. „Das ist viel mehr“, so Georg Nesselhauf. „Es ist die Frage nach den Parks der Zukunft.“ Mit mehreren Aspekten. „Wir haben hier fast keinen Vandalismus. Viele Jugendliche haben mitgearbeitet. Wer mitgestaltet, macht nichts kaputt. Und wenn Bürger sich einbringen, verringern sich die Kosten für die Kommune. Es geht hier also auch um Teilhabe.“ Und die funktioniere auf Hugo besonders gut. „Im Sommer kommen Senioren aus dem Stadtteil zum Frühstück her. Die genießen das, weil es hier 120 Jahre lang eine verbotene Zone war.“
Die Projektideen
Bewerbungen für die „Klima-Challenge Ruhr“ sind noch bis zum 16. Dezember möglich.
Projektideen sollen auf Ökologie und Nachhaltigkeit setzen. Möglich ist etwa eine Förderung für ein Vereinsheim-Solardach, einen Gemeinschaftsgarten am Arbeitsplatz, einen Fledermauskasten im Park u.a..
Insgesamt werden 50 000 Euro vergeben. Wer zur Challenge antreten darf, entscheidet dann im Januar eine Jury.
Bewerbung und Infos: www.ruhr2022.de.