Gelsenkirchen-Buer. . Förderverein Grünlabor Biomassepark macht mit bei der Klima-Challenge Ruhr. Auf dem alten Hugo-Zechenareal soll eine Pergola Schatten spenden.
Es grünt und sprießt überall, und doch fehlt etwas im Stadtteilpark Hugo: Schatten. Um eine Pergola mit Sonnensegel bauen und bei der Klima-Challenge Ruhr abräumen zu können, setzt der „Förderverein Grünlabor im Biomassepark Hugo e.V.“ auf tatkräftige Unterstützung bei diesem Online-Wettbewerb, der am Samstag, 9. März, beginnt.
Einen Monat lang können Internetnutzer ihre Stimmen abgeben und auf diese Weise rund 50 Umweltprojekte im Ruhrgebiet bewerten.
Erdbeeren vor Ort vernaschen
„Im letzten Jahr war das hier brütend heiß. Und es gibt weit und breit keinen Schattenspender“, erzählt Ute Boeff von den besonderen Bedingungen, unter denen sich die ehemalige Zechenbrache in eine öffentlich genutzte Grünanlage verwandelt. Seit 2016 entsteht im Schatten des Fördergerüstes ein Biomassepark, seit Anfang 2018 gräbt dort der Förderverein mit einigen aktiven Mitgliedern, mit Nachbarn, aber vor allem auch mit Kindern und Jugendlichen aus Tagesstätten, Schulen und Freizeiteinrichtungen die Scholle um.
Jeder Post ein Punkt, jeder Punkt ein Schritt mehr zum Fördertopf
Die Klima-Challenge Ruhr ist ein Online-Wettbewerb, der Beispiele für klimafreundliches Verhalten sucht. Die Spielregeln finden sich auf: www.ruhr2022.de
Diese Beispiele können über diese Seite gepostet werden. Jeder Post ist ein Punkt, der dem jeweiligen Wettbewerbsprojekt zugute kommt.
Diese Punkte sind bares Geld, denn sie bestimmen am Ende die Förderhöhe der Projekte. Dafür stellt der Regionalverband 100 000 Euro zur Verfügung.
Das Ergebnis lässt sich bereits sehen: Auf den sogenannten „Aneignungsflächen“ wachsen Blumen, Sträucher und einige wenige Bäume heran. So konnten Johannisbeeren und Erdbeeren direkt vor Ort geerntet und vernascht, Kartoffeln angebaut werden. „Es gibt zwar hier einen offenen Seecontainer, der als Unterstellmöglichkeit dient“, berichtet Angelika Kupke, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, von der Grundausstattung des „Grünlabors“, aber so eine Pergola wäre natürlich eine noch schöne Einladung zum Verweilen für kleine und große Hobbygärtner, nicht zuletzt auch für die Spaziergänger.
Außerschulische Lernorte
„Zu tun haben wir genug, aber es fehlt uns an Leuten, die uns unterstützen“, wirbt Fördervereinsvorsitzender Peter Boeff um helfende Hände, die die ebenso offene wie öffentliche Gartenlandschaft gestalten und zu einem außerschulischen Lernort ausbauen wollen. Die Teilnahme an der Klima-Challenge Ruhr, ausgeschrieben vom Regionalverband, eröffnet dem Verein die Möglichkeit, Fördergelder einzuwerben. Denn für die achteckige Pergola aus massiven Fichtenholz, bestückt mit drei Sonnensegeln als Licht- und Regenschutz, sind Kosten von über 3000 Euro veranschlagt. Eine Summe, die der Verein aus bloßen Mitgliedsbeiträgen (fünf Euro pro Jahr) gar nicht stemmen kann.
Das buersche „Grünlabor“ befindet sich in bester Gesellschaft. Gelsenkirchen ist mit dem Kreativquartier Bochumer Straße dabei, das ein Lastenrad anschaffen will für Großeinkäufe und Familienausflüge. Mülheim wirbt für Mehrwegbecher, Essen für Hochbeete auf einer Streuobstwiese, Dortmund will Schülern das Imkern schmackhaft machen. Einen Monat lang dürfen ab sofort klimafreundliche Maßnahmen aus den Bereichen Mobilität, Energie und Konsum gepostet werden, der letzte Klick ist am 6. April möglich.