Gelsenkirchen-Buer. . Landschaftsagentur und Stadt unterzeichnen Vertrag für ein 20,6 Hektar großes Ökokonto. Fläche soll in Zukunft nachhaltig bewirtschaftet werden.
Die Natur erobert sich ihre Freiräume zurück. Auch mitten in der Stadt. Jüngstes Beispiel: Im Biomassepark rund um die Zeche Hugo soll ein 20,6 Hektar großes Ökokonto eingerichtet werden – das größte zusammenhängende Gebiet in der Stadt Gelsenkirchen, wo Ausgleichspflanzungen in Zukunft streng überwacht vorgenommen werden können.
„Herrin“ der neuen und inzwischen siebten Fläche in der Stadt wird die Landschaftsagentur Plus als Tochterunternehmen der RAG Montan Immobilien. Nicole Büsing und Landschaftsarchitekt Sebastian Convent von der Landschaftsagentur Plus sind auf Dienstleistungen im Bereich der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung und Ökokonten spezialisiert und werden das Flächenmanagement im Auftrag der Stadt übernehmen.
Ein Platz für Amphibien
Der Bereich des Biomasseparks (BMP) Hugo umfasst den ehemaligen Standort der Zeche Hugo zwischen der Devesestraße und der Halde Rungenberg. „Mit der Entwicklung des Biomasseparks Hugo an dieser Stelle ist es gelungen, für Gelsenkirchen ein Stück Freiraum für Erholung und Artenschutz zurück zu gewinnen“, sagt Detlef Müller von der Unteren Naturschutzbehörde.
Neben der Funktion als Biomassepark erfüllt die Hugo-Fläche wesentliche Erholungsfunktionen über ihre Integration in den Haldenbereich und die Schüngelbergsiedlung sowie über ihre Anbindung an den Rad- und Fußweg Hugotrasse im Regionalen Grünzug C des Emscherlandschaftsparks.
Hohe Bedeutung für den Artenschutz
Gerade der westliche BMP und seine offenen Brachflächen im Übergangsbereich zur Halde und den naturnah umgestalteten Gewässerbereichen mit ihrer Anbindung an den Freiraum der Heege besitzen als Lebensraum bedrohter Tierarten wie Amphibien und Vögel auch eine hohe Bedeutung für den Artenschutz.
Um eine dauerhafte ökologische Entwicklung und Pflege der Gesamtfläche zu gewährleisten, wird für den BMP eine sogenannte Ökokontoregelung angestrebt. Das heißt: Werden im Stadtgebiet zum Beispiel geschützte Bäume gefällt und können nicht an gleicher Stelle wieder aufgeforstet werden, weicht man mit der Neuanpflanzung auf den Bereich eines sogenannten Ökokontos aus.
Neben dem Umweltlehrpfad mit „Bodenstationen“ sowie Spiel- und Bewegungsflächen wird der Park im Westen der Stadt in Zukunft jetzt auch nachhaltig aufgeforstet.