Gelsenkirchen-Buer. . Springestraße: Platanenwurzel verhindern Weiterbau. Stadt überprüft Rechtslage für fertige Parkboxen

„Die Zeit der Sandkastenspiele ist für mich eigentlich vorbei“, sagt Klaus Flake. Doch seit Anfang Mai habe er, der Anwohner der Springestraße, eine überdimensionierte Spielfläche vor seiner Haustür. „Seit Anfang Mai ruhen die Arbeiten“, erklärt Stadtsprecher Oliver Schäfer. „Im Rahmen des Straßenaufbruchs auf der Nordseite der Springestraße wurde festgestellt, dass der vorhandene Wurzelstand teilweise noch problematischer ist, als ursprünglich angenommen und an der Südseite.“

Um dem Planungsziel „Erhalt der etwa 60 Jahre alten Baumallee“ Rechnung zu tragen, sei es aktuell erforderlich ein Bauverfahren zu finden, welches sowohl dem Baumschutz als auch den erforderlichen Nutzungen Rechnung trägt. Daher habe die Verwaltung kurzfristig noch einen externen Baumexperten hinzu gezogen. Bei der Stadt geht man davon aus, dass die neuen Prüfungen in drei bis vier Wochen abgeschlossen sein werden, so dass die Baumaßnahme anschließend wieder aufgenommen werden kann.

Regressansprüche befürchtet

Doch damit nicht genug der Schwierigkeiten. Denn auch auf der bereits fertiggestellten östlichen Seite mit den quer zur Fahrbahn eingebauten Parkbuchten lauern Probleme. „Sind die Parkbuchten zu kurz und die Bürgersteige zu hoch?“, fragte Anne Schürmann (FDP) am Donnerstagabend in der Sitzung der Bezirksvertretung Nord.

Mit einer Kantenhöhe von zum Teil etwas mehr als 14 Zentimetern seien die Bordsteine höher als in den Empfehlungen vorgegeben, erläuterte Heiko Elert, Teamleiter im städtischen Verkehrsreferat. „Wir loten zur Zeit die Rechtsgrundlagen aus“, sagte er.

„Ausführung zu den Parkplätzen irritieren mich“

Das Problem seien aber die sehr oberflächlich ausgebildeten Wurzeln der Platanen. „Wir können die Bordsteine nicht absenken“, so Ehlert. Die einzige Möglichkeit, die der Verkehrsplaner sieht, bestehe darin, nachträglich ein stärkeres Gefälle in die Parkbuchten einzubauen. Diese sind, wie berichtet, nur 4,30 statt fünf Meter lang. Das ist zwar planerisch möglich, muss aber garantieren, dass Autos 70 Zentimeter auf dem Bürgersteig überstehen dürfen. Bei einem 14 Zentimeter hohen Bordstein droht die Gefahr, den Spoiler zu zerstören.

„Die Ausführung zu den Parkplätzen irritieren mich“, erklärte Klemens Wittebur (SPD). Die Stadt müsse verhindern, dass sie von Autofahrern, die ihren Spoiler abgeschrammt haben, in Regress genommen werden kann.