Buer. . An der Urnenfeldstraße schleppen Bauarbeiten Bodenplatten weg und verärgern die Anwohner. An der Springestraße landen zu hohe Bordsteinkanten.

Darum, müsste man trotzig sagen, parken Frauen schlecht ein. Und obwohl Männer wahrscheinlich gerade mal wieder nicht zuhören, muss frau ihnen attestieren: auch ihr stellt euer liebstes Spielzeug schlecht ab – an der Springestraße zumindest hat geschlechtsneutral kaum ein Autofahrer die Chance auf Bestnoten. Die neuen Parkbuchten, die die Stadt dort gerade hat bauen lassen, sind schlicht zu klein.

Anne Schürmann (FDP) war die erste, die sich wunderte und fragte: „Warum parken so viele Autos mit ihrem Heck auf der Straße?“ Ähnliche Fragen liefen auch in der WAZ-Redaktion auf.

Radüberstand von 70 Zentimetern eingeplant

„Die in der Springestraße angelegten Parkboxen entsprechen den Richtlinien“, erklärt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Die erforderliche Länge einer Parkbox könne gemäß des Regelwerkes auf zwei verschiedene Arten hergestellt werden. Einerseits gäbe es die Möglichkeit, sie fünf Meter tief zu bauen, oder wie an der Springestraße nur 4,30 Meter zuzüglich eines Radüberstandes von 70 Zentimetern.

„Zugunsten des Wurzelschutzes der alten Platanen wurde in der Springestraße die zweite, für die Baumwurzeln weniger eingreifende Variante gewählt“, so Schäfer. So weit, so nachvollziehbar. Schließlich mussten die Wurzel der alten Pappeln geschützt werden.

Hohe Bordsteine

Allerdings stellen sich die Anwohner nun die Frage:Warum sind die Bordsteine so hoch? Die Frage beantwortet die Stadt nicht. Das Amtsgericht Köln (Az.: 263492/02) aber wohl. Es hat einem Pkw-Fahrer Schadenersatz zugesprochen, der beim Einparken wegen einer zu hohen Bordsteinkante seinen Wagen beschädigt hatte. Die Richter argumentierten, dass dafür Sorge getragen werden müsse, dass Bordsteinkanten nicht höher als 10 Zentimeter seien.

An der Springestraße hat ein Anwohner zum Zollstock gegriffen und sagt: „Die Bordsteine sind zwischen 13,5 und 14 Zentimeter hoch“. Da selbst bei einem kleinen, nicht tiefer gelegten, Corsa laut Auskunft von Opel-Doerpinghaus die Spoilerlippe bei etwa 16 Zentimetern liegt, wird das Parken mit Radüberstand an der Springestraße schwierig.

Unmut an der Urnenfeldstraße

Zu Unmut führen die Bauarbeiten auch bei den Anliegern an der Urnenfeldstraße. Dort haben Bauarbeiter die Bodenplatten am Durchgang zum Rathaus-Parkplatz und am Bürgersteig der Urnenfeldstraße entfernt und vor dem Rathaus an der neuen Bushaltestelle wieder eingebaut.

„Da die Platten nicht ohne weiteres in gleicher Optik wieder beschafft werden können, werden die Platten im Seitenbereich des Rathauses und an der Urnenfeldstraße genutzt, um im Eingangsbereich ein gleichmäßiges und hochwertiges Erscheinungsbild zu erhalten“, sagt die Stadt. „Und wir als Bürger, die wir unsere Steuern hier bezahlen, sind zweitrangig“, erwidert ein Anwohner.