Gelsenkirchen-Buer. . Nach der Sperrung der Springestraße wollte die Stadt Gelsenkirchen Bußgeld von Anliegern, die Anwohner-Parklätze in den Nachbarstraßen nutzten.
„Für den Ärger, den Klaus Flake hatte, kann man sich nur entschuldigen“, sagt Stadtsprecher Oliver Schäfer. „Der Ärger“ bezieht sich auf zwei Knöllchen, die die Stadt dem Anwohner der Springestraße in den letzten Wochen zugestellt hatte. Doch der Reihe nach.
Bedingt durch die Neugestaltung des Busbahnhofes in Buer begannen im November die Umbauarbeiten an der Springestraße. Die Straße wurde komplett gesperrt, die Anwohner mussten sich in den umliegenden Straßen Parkplätze für ihre Autos suchen. „Die Baufirma hatte uns Anlieger zwei Tage vor Beginn der Maßnahme informiert“, berichtet Klaus Flake. Da Flake seinen Pkw normalerweise in der Einfahrt seines Hauses parkt, hat er keinen Anspruch auf einen Anliegerparkplatz.
Information kam zwei Tage vor Baubeginn
Allerdings: Für die Zeit des Umbaus hätte er einen zeitlich befristeten Anliegerausweis bei der Stadt beantragen können. Rein theoretisch zumindest. Denn das funktionierte nicht aufgrund der Kürze der Zeit. In einem Beschwerdeschreiben an das Ordnungsamt der Stadt fragte Flake: „Vielleicht sind Sie ja der Meinung, ein berufstätiger Bürger der Stadt Gelsenkirchen könnte sechs Wochen bevor es zur Abtrennung seines Hauses vom Verkehr kommt, einen zeitlich begrenzten Anliegerparkausweis beantragen?“
Sechs Wochen, so Flake, brauche es, um online einen Termin im zuständigen Bürgerbüro zu bekommen. Schwierig, wenn man mit diesem Vorlauf nicht von der Baumaßnahme von der Stadt informiert wurde. Auch ein wenig unverständlich, weil der Stadt die zeitliche Planung für den Umbau seit Monaten vorlag.
Hinweis im Pkw wird ignoriert
Flake „fertigte einen Din-A-4-Zettel an mit der Information, dass ich durch die Baumaßnahme nicht in meiner Einfahrt parken kann und deponierte diesen gut sichtbar im Fahrzeug“. Half aber nichts. Er bekam zwei Bußgeldbescheide. „Dieser ganze Vorgang hat nichts mit der Aufrechterhaltung der Ordnung zu tun, sondern ist reine Schikane und Machtmissbrauch der Ordnungskräfte“, schimpft Flake.
Jetzt nahm die Stadt die Bescheide zurück und entschuldigte sich. Nicht nur bei Klaus Flake, sondern auch bei weiteren Anwohnern der Springestraße. „Wir haben einen Flyer erstellt, den die Anwohner ins Auto legen können“, sagt Oliver Schäfer sechs Monate nach Baubeginn.