Gelsenkirchen-Schaffrath. . Straßen.NRW kündigt Vermessungsarbeiten im Schaffrath an und verspricht, Privatgrundstücke nicht zu betreten. Hält sich aber nicht an die Zusage.
- Vor geplanten Fällarbeiten kündigt Straßen.NRW Vermessungsarbeiten im Schaffrath an der A2 an
- Nach einem Eklat im vergangenen Jahr verspricht der Landesdienst, Privatgrundstücke nicht zu betreten
- „Das Vorgehen stärkt allerdings nicht das Vertrauen in diesen Landesbetrieb, sagen Anwohner
Jetzt haben sie es schriftlich und sogar von sehr hoher Stelle, die Mitglieder der Bürgerbewegung Schaffrath: „Die Kommunikation des Landesbetriebs Straßenbau NRW mit den betroffenen Anliegern und die Einweisung des beauftragten Unternehmens waren im vorliegenden Fall nicht optimal“. Die Einschätzung hat der Petitionsausschuss des Landtags NRW getroffen.
Bei der Kommunikation geht es um die geplanten und dann verschobenen Baumfällaktionen des Landesbetriebs an der A 2 zwischen den beiden Brücken an der Rungenberg- und Giebelstraße im vergangenen Herbst.
Brief vom Umweltministerium NRW
Auch das Umweltministerium teilt die Einschätzung. In einem Schreiben an den Sprecher der Initiative, Thorsten Garbe, heißt es: „Von Seiten der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Gelsenkirchen wurde mir berichtet, dass bei den Fällmaßnahmen möglicherweise nicht mit der gebotenen Sensibilität vorgegangen wurde.“
Das Umweltministerium erwarte jetzt, dass Straßen.NRW „die Arbeiten im Winterhalbjahr 2017/2018 nicht nur möglichst schonend und im Einklang mit den gültigen Richtlinien durchführen wird, sondern auch in der gebotenen Transparenz gegenüber den betroffenen Anliegern“.
Flurstücksgrenzen werden vermessen
Dass Straßen.NRW im Winterhalbjahr Rodungsarbeiten an der A 2 im Bereich der Wildrossstraße durchführen wird, steht für den Petitionsausschuss fest. Und wird allein schon aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht auch als notwendig erachtet.
Um die geplanten Arbeiten vorzubereiten, lässt Straßen.NRW zur Zeit die Flurstücksgrenzen zwischen Lärmschutzwand und Wildrossstraße vermessen. Bekanntlich hatten die Mitarbeiter des Landesbetriebs im Herbst 2016 Zufahrten der Hauseigentümer genutzt, um an die zu fällenden Bäume zu gelangen. Da die Anlieger über die gesamte Situation im Vorfeld nicht informiert wurden, ließen sie den Mitarbeitern von Straßen.NRW die Nutzung ihrer Grundstücke gerichtlich untersagen.
Verwirrung bei den Anwohnen
In einem Schreiben an Thorsten Garbe hat Straßen.NRW die Vermessungsarbeiten angekündigt und erklärt: „Eine Nutzung/Betretung der Flächen, die in Ihrem Eigentum sind, erfolgt nicht.“ Diese Zusage wurde allerdings nicht eingehalten.
„Verwirrend wirkte auf uns, dass Ende Juni Mitarbeiter des Landesbetriebs meinten, sie würden unseren Weg für die Vermessungsarbeiten benutzen“, sagt Thorsten Garbe. Die Mitglieder der Bürgerbewegung hätten die Nutzung erneut untersagt. „Das Vorgehen stärkt nicht das Vertrauen in diesen Landesbetrieb“, sagt Thorsten Garbe.
Unterstützung der politischen Parteien
Die Bürgerwegung setzt weiterhin auf die Unterstützung der politischen Parteien vor Ort. Die Anwohner befürchten nach wie vor einen Kahlschlag und dadurch eine höhere Lärmbelästigung, weil Straßen.NRW sich bisher in keinster Weise zur Anzahl der zu fällenden oder zurückzuschneidenden Bäume geäußert habe.
„Wir begrüßen es, dass die SPD Schaffrath mit einem Anschreiben an alle Haushalte im Stadtteil auf ihr Engegement in dieser Sache aufmerksam gemacht hat“, sagt Thorsten Garbe. Denn schließlich seien Maßnahmen zur Lärm- und Immissionsschutzminderung an der A 2 im Schaffrath etwas in Vergessenheit geraten.