Gelsenkirchen-Schaffrath. . SPD-MdL traf die Geschäftsführerin von Straßen.NRW. Planungen für Grünschnitt-Arbeiten an der A2 verschoben. BBS schreibt an Oberbürgermeister

  • Nach einem Gespräch mit SPD-MdL Markus Töns bleibt Straßen.NRW bei den Rodungs-Plänen an der A2
  • BürgerBewegungSchaffrat wird weiter gegen einen Kahlschlag kämpfen
  • Kommunikationsprobleme mit dem Landesbetrieb und Genossen vor Ort

Eigentlich hatten sie sich schon gefreut, die Mitglieder der BürgerBewegungSchaffrat (BBS). Schließlich hatte ein SPD-Genosse zu Jahresbeginn wunderbare Nachrichten für die Anwohner, die gegen die Rodungsabsichten von Straßen.NRW an der A2 im Bereich Wildrossstraße (die WAZ berichtete) protestiert hatten.

Auf dem Neujahrstreffen der SPD Horst wurde dem Sprecher der Initiative Thorsten Garbe „ mitgeteilt, dass Straßen.NRW bei geplanten Gehölzpflegearbeiten im Bereich Schaffrath diese nur beginnen darf, wenn diese durch die Landtagsabgeordneten aus Gelsenkirchen geprüft und genehmigt werden.“

Schreiben an Oberbürgermeister

In einem Schreiben an Oberbürgermeister Frank Baranowski hat die BBS darauf hin bereits über Aufforstungsmaßnahmen und Aufräumaktionen zwischen ihren Grundstücken, einem städtischen Areal und der A2 nachgedacht. Allerdings, so stellt sich jetzt heraus, zu früh. Denn die SPD fühlt sich falsch zitiert.

SPD-MdL Markus Töns hatte den Bürgern versprochen, sich mit Straßen.NRW in Verbindung zu setzen. Nach einem Gespräch mit der Geschäftsführerin hört sich seine Schilderung anders an.

Entschuldigung des Landesbetriebs

„Straßen.NRW hat sich dafür entschuldigt, dass in der Kommunikation mit den Anwohnern im Schaffrath viele Fehler gemacht wurden“, erzählt Töns. Allerdings hätten sie auch betont, dass sie einen angemessenen Rückschnitt betreiben müssten. Von daher werden Mitarbeiter von Straßen.NRW im Herbst auf die Anwohner zugehen und diese über die weiteren Planungen des Straßenbetriebs unterrichten.

„Herr Töns wird ein scharfes Auge darauf haben, dass dort kein Kahlschlag passiert“, ist Dirk Schikorr, Schaffrather und für die SPD in der Bezirksvertretung West, überzeugt. Die Pflegemaßnahmen sollen dann im Winterhalbjahr 2017/2018 durchgeführt werden.

Landtags-Mandat endet

Das hat Straßen.NRW auch der Stadt mitgeteilt, wie es in einer Unterlage für die nächste Sitzung des Umweltausschusses am Dienstag, 31. Januar, heißt. Allerdings: Töns Amtszeit im Landtag endet im Mai. „Dann muss sich mein Nachfolger kümmern“, sagt er.

Zunächst wird Straßen.NRW noch klären, wie das mit den Rodungsarbeiten beauftragte Unternehmen an den Ort kommt, erläuterte Dieter Reppenhorst, Niederlassungsleiter von Straßen.NRW in Hamm. Denn der Weg zur Autobahn führt in Schaffrath über Privatgrundstücke der Anlieger.

Anfrage im Umweltausschuss

Auch Patrick Jedamzik (Bündnis 90/ Die Grünen) hat sich des Themas angenommen. In der Sitzung des Umweltausschusses am 15. November hatte er eine Anfrage zu den Baumfällaktionen gestellt, die jetzt von Stadtbaurat Martin Harter beantwortet wurde. Demnach unterliegt die Pflege des Begleitsgrüns „der Eigenverantwortung von Straßen.NRW. Einer Genehmigung oder Überwachung durch andere Behörden bedarf es verfahrensmäßig nicht“, so Harter. Zudem stellte Harter klar, dass städtische Baumschutzregelungen für planfestgestellte Bereiche der Bundesautobahnen nicht gelten. Eine Nachpflanzungsverpflichtung bei Pflegemaßnahmen sei nicht vorgeschrieben.