Essen. Nach einjähriger Auszeit präsentieren sich am Wochenende wieder heimische Bands beim Temple Bar Open-Air in Essen. Die Veranstalter nehmen das Publikum mit auf eine akustische Achterbahnfahrt: Latinklänge mit Senderos, Dreckspop mit der Familie Staub und Indie mit The Great Faults.
Nachdem das Temple Bar Open-Air im vergangenen Jahr wegen des Besitzerwechsels ausfiel, meldet sich das beliebte Essener Festival am kommenden Wochenende wortwörtlich mit Pauken und Trompeten zurück: Am 22. und 23. August stellen sieben heimische Bands und Musiker den Salzmarkt wieder auf den Kopf. „Das Festival war schon immer Plattform für lokale Bands – das soll auch so bleiben. Wir wollen zeigen, wie vielfältig die Szene in Essen und Umgebung ist“, sagt Dominik Ohlmann, der das Festival gemeinsam mit seinen Band-Kollegen Sebastian Campos, Julian Kühn, Benjamin Hufschmidt und Temple-Bar-Betreiber Engin Kuruogl-u auf die Beine stellte.
Ohlmann spielt bei der achtköpfigen Latin-, Cumbia- und Reggae-Band Senderos, die in diesem Sommer richtig durchstartete: Auftritte beim Juicy Beats in Dortmund, beim Summer Jam in Köln und vor Kurzem beim 3000-Grad-Festival in Mecklenburg-Vorpommern. Der ganz eigene Mix der Essener Band, der sich irgendwo zwischen Latinklängen, elektronischen Beats und Popeinflüssen bewegt, zieht immer weitere Kreise und wird vom WDR-Funkhaus nicht ohne Grund als „Party für die Welt“ bezeichnet.
Headliner am Samstag ist das Indie-Rock-Duo The Great Faults
„Essen hat viele Festivals, vor allem am Viehofer Platz. Meistens bewegt sich die Musik dort im Rock- und Metalbereich. Wir wollen mit dem Temple Bar Open-Air eine breitere Sparte abdecken“, erklärt Dominik Ohlmann, der gemeinsam mit seinen Kollegen am Wochenende für eine akustische Achterbahnfahrt sorgt: So sind am Freitag auch Boticelli Baby mit am Start, die mit ihrem Gypsy Jazz, Swing und Blues selbst das letzte freie Fleckchen in Locations wie Goldbar, Goethebunker und Madame Chocolat in eine Tanzfläche verwandelten.
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Ebenso facettenreich wird auch das Programm am Samstag: „Dreckspop“ mit der Familie Staub, die verquere Poesie mit den unmöglichsten und schönsten Instrumenten vereint, Pop, Rock und Reggae mit Robert Rigby, ein Set der Essener Combo Aknm, die Hip-Hop mit Funk und Dancehall vereint und zum Schluss kredenzen The Great Faults als Headliner noch mit Blues garnierten Indie-Rock. Das Duo aus Mülheim wird zurzeit mächtig gehypt, nahm bereits nach zweimonatigem Band-Bestehen Anfang 2011 ihr erstes Demo in Stockholm auf.
Aftershow-Party im Club der Temple Bar
„Das Temple Bar Open-Air soll auch zeigen, wie viele gute Musiker diese Region zu bieten hat“, sagt Trompeter Dominik Ohlmann. Im Anschluss an die beiden Konzerttage geht es im Club der Temple Bar mit einer Aftershow-Party weiter – mit ebenso hochkarätigen DJs: Freitag legt DJ Daferwa vom Funkhaus Europa auf, am Samstag steht Robert Rigby nach seinem Live-Auftritt schließlich auch hinter den Plattentellern.
Für Temple Bar-Chef Engin Kuruoglu ist es das erste Open-Air: „Nach dem wir das Festival im vergangenen Jahr durch den Wechseln nicht veranstalten konnten, war klar, dass wir eine Lücke hinterlassen haben. Deswegen wird es in diesem Jahr einfach doppelt so gut.“