Essen. . Jonathan Mathes reiste als Koch durch zahlreiche Länder. Mit dem Imbiss „Jonny’s Esskultur“ hat er sich in Essen-Rüttenscheid anschließend selbstständig gemacht. Die Speisekarte des kleinen Imbiss’ ist gleichzeitig eine Rundreise durch die Länder und Städte, in denen Mathes schon gearbeitet hat.

Er hat schon fast die ganze Welt gesehen und ist nun in Essen, genauer gesagt an der Alfredstraße 64, sesshaft geworden. Bei seiner Ankunft packte Jonathan Mathes, kurz „Jonny“, eine Menge Erfahrungen und Ideen aus seinem Koffer, die er nun den Rüttenscheidern im wahrsten Sinne des Wortes auftischt. Und zwar in kulinarischer Form - in „Jonny’s Esskultur“.

Die Speisekarte des kleinen Imbiss’ ist gleichzeitig eine Rundreise durch die Länder und Städte, in denen der Inhaber schon gearbeitet hat. So kommt das Rezept für die Currywurst beispielsweise aus Berlin. „Die Currywurst à la Ruhrgebiet bekommt man hier ja schließlich an jeder Ecke“, erklärt der 30-Jährige, der direkt nach seiner Ausbildung am Bodensee nach Berlin ging. In der Hauptstadt arbeitete der gebürtige Hesse zunächst im renommierten Kaffeehaus von Spitzenköchin Sarah Wiener.

Caterings für das Kanzleramt

Kurze Zeit später schwang Jonny den Kochlöffel in einem anderen Berliner Restaurant, wo er unter anderem schon für Gerhard Schröder kochte oder auch mal Caterings für das Kanzleramt anrichtete. Weiter ging es für den Koch nach Australien, Kolumbien, Ungarn, Malaysia, Kanada, Spanien, und, und, und.

„Das war für mich auch ein Grund, den Beruf des Kochs zu erlernen. Kochen kann man überall und ich bin schon immer gerne gereist. So konnte ich beides miteinander verbinden“, erzählt Mathes. Jedoch, wie er hinzufügt, immer mit dem Traum im Hinterkopf, sich eines Tages selbstständig zu machen, denn: „Die Sterneküche ist keine dankbare Gastronomie. Immer nur in Luxusläden arbeiten – das wollte ich auf Dauer nicht.“

Essen und TrinkenUnd so kehrte er der Spitzenküche und dem Angestelltendasein kurzerhand den Rücken. Etwas Bodenständiges sollte es sein und vor allem ein Laden, in dem er genau die Speisen anbieten kann, von denen er auch selbst überzeugt ist. Und das ist weitaus mehr als nur die Berliner Currywurst. Aus Ungarn zum Beispiel kommt „Langos“, eine Fladenbrotspezialität mit unterschiedlichen Belägen.

Auf Weihnachtsmarkt Spezialitäten verkauft

Möglicherweise haben einige Essener Langos sogar schon mal probiert – beispielsweise auf dem Weihnachtsmarkt, wo Mathes in den letzten drei Jahren gemeinsam mit seinem Onkel diese Spezialitäten verkaufte. Das erklärt dann übrigens auch seine Standortwahl für den Imbiss: „Essen und die Menschen, die hier leben, fand ich immer toll. Die Leute sind sehr offen, man kommt schnell ins Gespräch.“

In Peru lernte der Gastronom die „Papa Rellena“ kennen, die nun ebenfalls auf seiner Speisekarte steht. „Eine große, gefüllte Krokette aus Kartoffeln“, beschreibt Mathes das peruanische Gericht. Und dann wären da noch verschiedene Tapas, Nudeln, Saté-Spieße, Sushi und einiges mehr. Was sich zunächst anhört wie ein Imbiss für Fleischesser, entpuppt sich dann sogar noch als kleine Oase für Vegetarier und Veganer, denn fast alle Speisen, selbst die Currywürste und die Saté-Spieße, sind auch vegan erhältlich.

Womöglich auch bald schon in anderen Städten, denn: „Ich würde meine Speisen gerne auch auf Festivals anbieten“, blickt der Imbiss-Betreiber schon ein bisschen in die Zukunft.