Essen. . Für Jugendliche ist Halloween ein Spektakel, für die Polizei bedeutet die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November einen Haufen Arbeit. Hunderte Male mussten die Beamten ausrücken, meist wegen Ruhestörung. In vielen Fällen ging es um „Dumme-Jungen-Streiche“: Jugendliche bewarfen Gebäude und Autos mit Eiern.

Bei Halloween-Feiern in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei in der Nacht zum Dienstag in vielen Städten wegen Sachbeschädigungen eingreifen müssen. Die Polizei Duisburg verzeichnete in der Nacht 162 zusätzliche Einsätze. Meist ging es dabei um Ruhestörungen, über 20 Mal mussten die Polizisten sich mit Randalierern auseinandersetzen, in 18 Fällen ging es um Körperverletzungen. Nicht selten wurde die Polizei auch wegen sogenannter „Unfugsdelikte“ gerufen, zum Beispiel, wenn Eier auf Gebäude geworfen wurden. Die Anzahl der Notrufe sei im Vergleich zu den Vorjahren „weiterhin auf einem hohen Niveau“, teilte die Polizei mit.

Im sauerländischen Sundern bewarfen Unbekannte eine Gebäudefassade mit Eiern. Zudem wurden Verkehrszeichen in der Innenstadt umgebogen oder aus ihrer Verankerung gerissen.

Die Polizei Essen erlebte eine weitgehend ruhige Nacht. 33 Halloween-Einsätze vermeldete die Pressestelle. Allerdings seien das nahezu Unfugsdelikte. „Eierwerfen ist gerade in Mode“, sagte ein Sprecher. Ähnliches berichtet die Polizei aus Hamm: Bei den bis zum Morgen gezählten 34 Halloween-Einsätzen standen vor allem "Unfug durch Eierwürfe und die Benutzung von Pyrotechnik" im Vordergrund.

Allein im Kreis Wesel rückte die Polizei in mehr als 60 Fällen gegen Eierwerfer aus. In Dinslaken gerieten - vermutlich durch Feuerwerkskörper - drei Kunststoffmüllcontainer in Brand. Durch das Feuer wurde eine Hausfassade und dle Isolierung einer Toreinfahrt beschädigt. Sicherheitshalber verließen die Hausbewohner das Gebäude. Das Feuer konnte durch die eingesetzten Polizeibeamten und die Feuerwehr gelöscht werden. Personen wurden nicht verletzt. Der Sachschaden beläuft sich auf ca. 10.000 €.


Im Rhein-Erft-Kreis waren es sogar 230 Einsätze. In vielen Fällen waren die Täter Kinder und Jugendliche. In solchen Fällen habe man die Erziehungsberechtigten benachrichtigt. Teilweise mussten die Täter noch am gleichen Abend antreten - und putzen. „Erheblich mehr Einsätze als im Vorjahr“ seien zu bewältigen gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

In Düren randalierten Jugendliche und warfen mit Glasflaschen. Die Polizei zählte insgesamt 22 Halloween-Einsätze im Kreis. In Medebach im Sauerland warfen Jugendliche in einem Wohngebiet wahllos Blumenkübel um. In Borken berichtet die Kreispolizei von insgesamt 55 Einsätzen "mit Halloween-Bezug". Halloween, heißt es in der Polizeileitstelle fast schon resignativ "scheint offensichtlich fest etabliert". Ebenso die damit verbundenen Delikte: Randale, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen wurden in der Polizeistatistik notiert: "Unter dem Deckmantel 'Halloween'", sagt ein Mitarbeiter der Leitstelle, hätten wie in den vergangenen zwei Jahren vor allem Jugendliche "groben Unfug und Sachbeschädigungen begangen". Ein 17- und ein 18-Jähriger aus Bocholt hätten sich so heftig danebenbenommen, dass die herbeigerufene Polizei sie in Gewahrsam nahm.