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Im Sessel zurücklehnen, Cocktail schlürfen, Lounge-Atmosphäre genießen und über Maik Hermanns Kartentricks staunen. So in etwa könnte sich ein Abend in der PS: Bar gestalten, die Hermann und Samy Zouari im Südviertel leise eröffneten.

Es gelingt jedes Mal: Gleich, in welche Richtung Maik Hermann den Stapel Karten durchmischt und umschichtet. Die oberste Karte ist immer die Karo zwei - vorausgesetzt, Hermann hat vorher mit dem Finger auf das Blatt geschnipst. Macht er das nicht, liegen alle möglichen Karten zuoberst - nur nicht die Karo zwei. Verblüffend. „Was man vorführt, das muss zu einem passen“, sagt Hermann und schmunzelt. Der Kartentrick ist ein kleiner feiner Trick von vielen, mit denen Hermann an den Tischen in der „PS: Bar“, die der Gastronom mit seinem Partner Samy Zouari an der Rellinghauser Straße eröffnet hat, vorbeiflaniert. Die Zauberei ist einer der Eckpfeiler im Konzept. Für sie steht Hermann, der auch als DJ auflegt. Für den gastronomischen Teil und die Cocktails steht Zouari, quasi der zweite Eckpfeiler. Optisch soll die PS: Bar den Gästen eine heimelige „Wohnzimmer-Lounge“ sein, sagt Zouari, mit Musik à la „Cafe del Mar“.

Der Standort in der Nähe des Südbahnhofs ist vielen Essener vertraut: Über Jahre beheimatete es das „Antiko“, nicht ganz so lange das „wo anders essen“. Eine Zeitlang stand die Lokalität leer, „dann haben wir uns der Sache angenommen“, sagt Zouari. Reichlich Arbeit: „Wir haben zwei Monate renoviert“, erzählt der 32-Jährige. Und sie sind noch lange nicht fertig: Zwar ist das „Wohnzimmer“ mittlerweile ansprechend möbliert. Besondere optische Zierde: die Theke aus glänzendem schwarzem Glas. Der Keller aber ist indes noch gar nicht gemacht, den vermieten die Gastronomen derzeit an Interessenten, etwa für Familienfeiern. Dass sie einmal in der Gastronomie landen würden, war Zouari, dem Systemgastronom, und Hermann, dem gelernten Altenpfleger, schon lange klar: Wir wussten sofort, dass wir hier viel machen müssen, aber uns war klar: Das ist es.“

Aktuell gibt es Fingerfood

„Soft Opening“ nennen Zouari und Hermann ihre Strategie. Erstmal behutsam anfangen, im kommenden Jahr weiter wachsen. Die PS: Bar als Bar-Baustelle für Aufmerksame. Auch optisch wollen sie im Südviertel noch präsenter werden, momentan ist der Laden an der Rellinghauser Straße etwas versteckt. Ständig etwas tun wird sich im „Wohnzimmer“: „Wir wachsen mit dem Laden“, sagt Zouari, „und die Gäste kriegen das mit, die wachsen mit.“ Langfristig soll es nach hinten heraus auch einen kleinen Biergarten geben. Erster großer Höhepunkt wird die Party zu Silvester werden. Im neuen Jahr wollen die beiden auch Speisen anbieten. Der Trend wird wohl in Richtung Hausmannskost gehen, deuten sie an. Aktuell gibt es Fingerfood.

Neben Hermanns Zauberei wird es in der PS: Bar noch andere Künste geben: Theatervorführungen, Experimentelles, Hypnose. Der Deutsche Meister im Jojo-Spielen ist schon für Auftritte verpflichtet. Konzerte im kleinen Rahmen sind ebenso geplant wie Ausstellungen. „Wir wollen eine Plattform für junge Künstler sein“, sagt Hermann. Eine Konstante: Zauberei gibt es täglich. „Ich unterhalte einfach gerne“, sagt Hermann, „als DJ und als Zauberkünstler.“ Er mischt den Stapel Karten, schnipst auf die oberste, zum Vorschein kommt die Karo zwei.