Essen. . Ende 2015 geht Landhaus-Pächter Reiner Neumann in Rente. Was aus dem Restaurant am Lührmannwald im Grugapark wird, ist unklar. Entwickler finden das Gastro-Angebot im Park nicht zeitgemäß – doch um die Verbesserungsvorschläge wie einen Biergarten nach Münchner Vorbild umzusetzen, fehlt das Geld.

Mit gemischten Gefühlen sieht Reiner Neumann seinem Ruhestand Ende 2015 entgegen: Nach 44 Jahren als Pächter des Landhauses am Lührmannwald im Grugapark würde der 67-Jährige das rustikale Restaurant gerne in jüngere Hände geben. „Aber wir hören immer wieder Gerüchte von Abriss oder Schließung“, sagt der Koch und Konditor.

Bestätigen möchte das Eckhard Spengler, Sprecher des Grugaparks, nicht: „Nach dem Sturm zu Pfingsten hatte der Park in diesem Jahr andere Probleme. Die Zukunft des Landhauses ist noch völlig offen. Tatsächlich müsste ein Konzept für die gesamte Park-Gastronomie her.“ Das Landhaus steht dabei exemplarisch für den Scheideweg, vor dem der Grugapark hinsichtlich des gastronomischen Angebots steht. „Die Frage ist“, sagt Spengler, „ob ein Park Großgastronomien überhaupt noch braucht. Oder ob heute nicht einige Kioske völlig ausreichend und zeitgemäßer sind.“

Geweihe an den Wänden, Trockenblumen in den Regalen, gestärkte Decken auf den Mahagoni-Tischen – das Ambiente im Landhaus beschwört vergangene Jahrzehnte hinauf. Neumann erinnert sich gut an die Zeiten, als der Grugapark 2,8 Millionen Besucher zählte und es noch die Restaurants am Wildgehege und im Silberkuhls­hof gab, wo heute die Verwaltung untergebracht ist. Zuletzt verschwand im vergangenen Jahr das Restaurant im Blumenhof. Geblieben sind nur noch das Landhaus, das seit 1968 steht, und die Orangerie. „Für meine neun Mitarbeiter würde ich mir wünschen, dass bald Klarheit herrscht, was hier passiert“, fordert Neumann.

„Service und Mobiliar werden Ansprüchen nicht mehr gerecht“

Essen und TrinkenDie Probleme sind dabei längst erkannt, wurden im Rahmen des Parkentwicklungskonzepts auch schriftlich festgehalten. Keine zeitgemäße Ausstattung, unattraktive Anbindung außerhalb des Parks, keine moderne Weiterentwicklung des Angebots, heißt es u.a. in dem Papier „Grugaparkentwicklung 2020“. Die Qualität der bestehenden Einrichtungen, deren Service und Mobiliar würden „nicht mehr den Ansprüchen des potenziellen Kunden gerecht“, heißt es weiter. Vorschläge, das angestaubte Image aufzupolieren, gibt es eine Menge. Geld, diese auch umzusetzen, nicht. Natur, Spielplätze und Tiere – das seien die vordergründigen Gründe für den Besuch des Parks, „es kommt ja niemand nur zum Essen hierher“, sagt Spengler.

Gruga - früher und heute

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Man könne sich Themen-Kioske vorstellen, etwa einen etwas ländlich geprägten am Bauernhof, einen mit mediterranem Touch an der Orangerie. Auch ein Biergarten nach Vorbild des Englischen Gartens in München stünde der Gruga gut zu Gesicht, ist dem Entwicklungskonzept zu entnehmen. „Langfristig gibt es auch die Empfehlung, eine Gastronomie an der Lührmannstraße neu zu bauen. Die sollte zum einen auch außerhalb des Parks gut erreichbar sein, zum anderen einen größeren Saal für Veranstaltungen bieten“, sagt Spengler.

Das Thema Gastronomie-Entwicklung im Grugapark sei spannend, angesichts der aktuellen Haushaltslage aber zumindest vorerst nicht umzusetzen. Über die Zukunft des Landhauses – an dem der Grugapark durch die Pacht natürlich mitverdient – müsse man sich in den nächsten Monaten Gedanken machen.

Herbstliche Gruga

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