Essen-Bredeney. . Auf dem Gelände des Traditionsrestaurants Waldschänke in Essen-Bredeney sollen 13 Eigentumswohnungen entstehen. Politiker befürchten den Verlust von öffentlichen Parkplätzen, die sowohl von Wanderern im Heissiwald als auch von Anwohnern im Winter genutzt werden.

Schon seit Juli ist das traditionsreiche Restaurant Waldschänke an der Bredeneyer Straße/Weg zur Platte geschlossen. Der letzte Wirt Joachim Küppers, der die Gaststätte zehn Jahre lang gepachtet hatte, übernahm im Sommer das Landhaus Rutherbach an der Ruhrtalstraße. Die Waldschänke verließ er mit einem weinenden Auge. „Die Erben hatten offenbar andere Pläne mit dem Grundstück“, sagt er. Das Gelände an einen Investor zu verkaufen, der dort Eigentumswohnungen baue, bringe mehr Geld, als die Gaststätte zu verpachten.

Küppers tun vor allem die Stammgäste leid. „Es gab Leute, die waren jeden Tag da“, erinnert er sich. Viele Bredeneyer hätten sämtliche Feste wie Erstkommunion oder Hochzeit in der Waldschänke gefeiert. Für ein Restaurant sei die Lage am Bredeneyer Berg gar nicht schlecht, wenn auch der Biergarten wegen der am Haus vorbei führenden B224 nicht gut besucht gewesen sei. Er hätte Haus und Grundstück gern selbst gekauft, doch das sei an den Preisvorstellungen der Besitzer gescheitert.

Bauen will auf dem Gelände die Mülheimer Firma Exklusiv Wohnbau. Das Unternehmen will dort 13 hochwertige Eigentumswohnungen errichten, so Geschäftsführer Rüdiger Schornstein. Noch gebe es Gespräche mit der Stadt. „Die Bauvoranfrage läuft. Wir rechnen damit, Ende Oktober Planungssicherheit zu haben“, so Schornstein. Er hoffe, dass man das Gebäude im Frühjahr abreißen und dann mit dem Neubau beginnen könne. Die Bauzeit werde etwa ein Jahr betragen.

Essen und TrinkenExklusiv Wohnbau solle neben dem eigentlichen, bereits gekauften Grundstück, auf dem die Waldschänke steht, noch zwei vorgelagerte Parzellen von der Stadt erwerben. Eine davon werde derzeit als Parkplatz für Wanderer im Heissiwald genutzt. „Die Stadt hat offenbar ein Interesse daran, dass wir das Grundstück komplett entwickeln“, so Schornstein. Das Genehmigungsverfahren sei schwierig, die Verzögerungen seien aus wirtschaftlicher Sicht nicht schön. „Das jetzt nicht mehr genutzte Gebäude der Waldschänke verrottet langsam, so dass auch die Sicherungspflicht zu beachten ist“, sagt Schornstein.

„Aus unserer Sicht kann man nicht einfach den städtischen Parkplatz für Wanderer an den Investor verkaufen. Der wird dort gebraucht, auch im Winter, wenn die Anwohner nicht mehr in ihre Straßen kommen“, sagt Bezirksbürgermeister Michael Bonmann (CDU). Es gehe um etwa 25 Parkplätze, die entfallen würden. Ungeeignet erscheint den Bezirkspolitikern auch die Fläche direkt an der viel befahrenen B224, auf der der Investor einen Spielplatz plant.

Laut Martin Rätzke vom Stadtpresseamt werde man die Einwände der Politiker bei der Entscheidung über die Bauvoranfrage berücksichtigen. Grundsätzlich habe man diese positiv bewertet. Man werde versuchen, in persönlichen Gesprächen mit den Beteiligten den bestmöglichen Kompromiss zwischen den Interessen von Bürgern, Politikern und Investor zu finden.