Essen. . Melanie Wölky aus dem Südviertel will den „Zugspitz-Ultrarail“ als Spendenlauf absolvieren. Das Geld, das sie über die Fundraising-Plattform „Betterplace“ zusammenbekommen möchte, ist für eine Tierschutzorganisation bestimmt. In den Alpen erwarten sie 100 Kilometer Strecke und 5420 Höhenmeter.

Sie ist schon 96 Kilometer am Stück gelaufen. Umringt von 30 Dreitausendern im österreichischem Pitztal, hat auf 6500 Höhenmetern dünne Luft geatmet, ihre Augen über beeindruckende Gletscher und tiefblaue Bergseen schweifen lassen. Und dabei an nichts anderes als Durchhalten gedacht. „Ich kann nur extrem“, sagt Melanie Wölky fast entschuldigend. „Trail Maniak“ ist auf ihrem Oberarm tätowiert.

Seit dem vergangenen Jahr stellt sich die 41-jährige Polizeibeamtin aus dem Südviertel neben dem Sport noch einer neuen, tierischen Herausforderung. Die hört auf den Namen „Murphy“ und ist ein 18 Monate alter Schäferhund-Mix aus Rumänien. „Eine gute Freundin engagiert sich für die Tierschutzorganisation ProDog Romania e.V., die zwei privat geführte Tierheime in Rumänien unterstützt“, erklärt Melanie Wölky. Da sie sich ohnehin einen vierbeinigen Begleiter zulegen wollte, wurde die Tierfreundin neugierig. Schließlich fuhr sie selbst in den rumänischen Ort Băile Herculane, um sich ein Bild zu machen. „Die Menschen leisten dort in dem Tierheim tolle ehrenamtliche Arbeit. Doch es fehlt an vielem, vor allem Geld, um in erster Linie die Kastrationen finanzieren zu können“, sagt Melanie Wölky.

Spendenlauf als Ansporn

Murphy habe sie – der tierische neue Mitbewohner lebt erst seit vergangenem Juni bei der Extremsportlerin – ziemlich auf Trab gehalten, „deswegen hatte ich im Sommer kaum noch Zeit für einen Extremlauf“, sagt Melanie Wölky. Das soll sich nun ändern.

Sie habe eine Motivation gesucht, sich wieder aufzuraffen, die 100 Kilometer auf der Königsdistanz des „Zugspitz Utratrails“ in Angriff zu nehmen. Das Schicksal der rumänischen Straßenhunde wird nun ihr Ansporn sein: Die 41-jährige richtete auf der Internet-Spendenplattform „Better Place“ einen Aufruf ein, wird die Mammutstrecke als Spendenlauf absolvieren. Mehr als 1000 Euro hat sie auf diesem Weg schon zusammen, falls sie es ins Ziel schafft: „Das wird mich von Kilometer zu Kilometer treiben“, sagt die ehemalige Softball-Bundesligistin, die mit ihrem Team Deutscher Meister wurde. „Als ich nach der Meisterschaft mit dem Softballspielen aufhörte, brauchte ich einen neuen Sport. Nach dem ersten Halbmarathon in Venlo, der eher einer verlorenen Wette beim Bier geschuldet war, gab es kein Zurück. Von da an wurden die Läufe immer länger und extremer“, erinnert sich Wölky.

Am Donnerstagmorgen geht es für sie bereits in Richtung Alpen, am Samstag fällt der Startschuss für den Zugspitz-Ultrarail. Auf 36 Kilometern hat sie auch diese Strecke bereits absolviert, „diesmal möchte ich den großen Lauf in Angriff nehmen“, sagt die Sportlerin, die dafür maximal 26 Stunden Zeit hat. Am Streckenrand feuern ihre treusten Fans sie an: Lebensgefährte, Mutter und – natürlich – Murphy.