Essen-Rüttenscheid. . Das Jubiläum der Oldtimer-Ausfahrt “Tour de Rü“ führt am 20. April zum Schloss Herdringen. Für Mitbegründer Franz Maag wird es die letzte Tour im Organisationsteam sein. Rund 130 Wagen mit einem Baujahr bis 1965 stellen sich der Herausforderung auf der gut 200 Kilometer langen Route.

Als Franz Maag und Claudio Schlegtendal im Jahr 2004 gemeinsam mit dem damals neuen Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Rüttenscheid, Rolf Krane, die erste "Tour de Rü" vorstellten, hätten sie sich wohl selbst kaum träumen lassen, welche auf Hochglanz polierte Erfolgsgeschichte sie mit dem Oldtimer-Event schreiben würden. Entsprechend bewegt und gespickt mit vielen Dankesworten war gestern die Präsentation der zehnten Jubiläums-Tour, die am Samstag, 20. April, traditionell im Stadtgarten ihren Anfang nimmt.

„Bloß nicht Verfranzen“

Zu Ehren seines langjährigen Kompagnons, dem Essener Oldtimer-„Papst“ Franz Maag, hat Claudio Schlegtendal die ausgearbeitete Tour unter das Motto „Bloß nicht Verfranzen“ gestellt. Für Maag ist es schließlich das letzte Mal im Organisationsteam, nachdem er auch beruflich zu Beginn des Jahres seinen Autoverwertungsbetrieb in jüngere Hände gelegt hatte. Dennoch hofft Krane, dass es auch im nächsten Jahr weitergeht: „Wir versuchen unser Bestes, man darf aber nicht vergessen, wie viel Arbeit die Vorbereitung macht“, so Krane. Der Chirurg Schlegtendal etwa arbeitete die Jubiläumsstrecke häufig nach seinen Schichten aus, machte sich nachts noch auf den Weg.

„Die Tour de Rü war nie eine Kaffeefahrt und wird es auch zum Jubiläum nicht“, verspricht Maag, der diesmal eine 200 Kilometer lange Route ins Sauerland ausgearbeitet hat. Ziel ist Schloss Herdringen, das größte seiner Bauart im Tudor-Stil in Deutschland. Dort drehte schon Edgar Wallace in den Sechzigern seinen Film „Der Hexer“. „Das Schloss ist normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Der gute Name der Tour de Rü hat uns aber wortwörtlich Tür und Tor geöffnet“, verrät Schlegtendaal augenzwinkernd.

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2000 Oldtimer-Kennzeichen allein in Essen

130 Autos bis zum Baujahr 1965 und ihre Fahrer nehmen die Herausforderung dabei wieder an - wenngleich weit mehr Teilnehmer gerne mitfahren würden, die Wartelisten sind lang. „Nach dem Start 2004 mit 80 Oldtimern haben wir uns jetzt bei 130 eingependelt. Mehr sollen es nicht werden, wir wollen den familiären Charakter der Veranstaltung beibehalten“, so Krane. Dabei kommen die Oldtimerverrückten zum Großteil aus Essen - „schließlich sind wir mit rund 2000 Oldtimer-Kennzeichen eine der Hochburgen in Deutschland“, so Krane.

Auf der Rüttenscheider Straße wird nach dem sogenannten Concours D´ Èlégance, bei dem eine prominent besetzte Damenjury die Fahrzeuge bewertet, wieder ausreichend Gelegenheit sein, die Liebhaberstücke zu bewundern. Ältestes Schätzchen ist ein Bugatti T38 aus dem Jahr 1926 von Joachim und Brigitte Jantzen - entsprechend mit der Startnummer 1. Besonderer Hingucker ist auch ein zum Elektroauto umgebauter himmelblauer Heinkel von Energieversorger RWE, der seinen 50. Geburtstag feiert.