Essen-Margarethenhöhe/Holsterhausen. Die Margarethenbrücke in Essen soll ab Frühjahr 2021 endlich saniert werden. In der ersten Bauphase wird die Brücke für den Verkehr gesperrt.

Schon seit Jahren ist klar, dass die historische Margarethenbrücke, die die Stadtteile Essen-Holsterhausen und Margarethenhöhe verbindet, umfangreich saniert werden muss. Die Bezirksvertreter hatten auf einen Baubeginn in diesem Jahr gehofft, doch daraus wird nichts. Die Sanierung des Bauwerks von 1910 soll voraussichtlich im Frühjahr 2021 beginnen, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Einen Grund für die Verzögerung nennt sie nicht.

Fahrbahn auf der Brücke wird bei starkem Regen überschwemmt

Bei Starkregen ist die Fahrbahn auf der Margarethenbrücke oft überschwemmt. Besonders schlimm war das im Sommer 2014. Damals hatte das Amt für Straßen und Verkehr die zum Teil defekten Rinnenabläufe dafür verantwortlich gemacht.

Schon im November 2015 hatte die Stadt angekündigt, die Wasserrinnen und Leitungen außerhalb des Brückenbereichs Stücks für Stück zu erneuern.

Die Drainage der Brücke mit sieben Bögen ist defekt. Bei starkem Regen werden oft Fahrbahn und Gleise überschwemmt, es bilden sich große Pfützen. Hoffnung auf einen baldigen Baubeginn hatte es im vergangenen Herbst gegeben. Im Umfeld der Brücke seien rund zehn Tannen und andere Bäume gefällt worden, hat Günther Schröder, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung III, beobachtet. Die Wurzeln der Bäume könnten das Fundament der Brücke angegriffen haben, vermutet Schröder. „Die U 17 kann während der Bauarbeiten nur bis zur Haltestelle Halbe Höhe fahren und muss dann umkehren“, sieht Schröder Probleme auf die Nutzer des Nahverkehrs zukommen.

Laut Stadt Essen soll die Brücke in zwei Abschnitten saniert werden

Vorgesehen sind laut Stadt zwei Bauabschnitte. Im ersten Abschnitt sollen die Abdichtung der Brücke und die Erneuerung der Oberfläche und der U-Bahn-Gleise erfolgen. Über die Brücke fährt auf der Sommerburgstraße die U 17 bis zur Endhaltestelle auf der Margarethenhöhe.

Das Mauerwerk der Brücke ist geschädigt. Das kann man erkennen, wenn man den Weg unterhalb der Brücke geht.
Das Mauerwerk der Brücke ist geschädigt. Das kann man erkennen, wenn man den Weg unterhalb der Brücke geht. © FUNKE Foto Services | Julia Tillmann

„Nach einer notwendigen Austrocknungsphase soll im Anschluss an diese Arbeiten, voraussichtlich ab Frühjahr 2022, die Sanierung des seitlichen und unteren Mauerwerks der Brücke beginnen“, so Patrick Opierzynski vom Stadtpresseamt.

Brücke wird für Autos und Bahnen gesperrt

Der erste Bauabschnitt soll rund fünf Monate dauern. Währenddessen müsse die Brücke für den motorisierten Verkehr sowie für die Bahnlinie gesperrt werden. Während der Bauphase werde es Schienenersatzverkehr geben. Fußgänger könnten die Brücke während der Arbeiten weiterhin nutzen.

Der zweite Bauabschnitt könne voraussichtlich weitgehend ohne Verkehrseinschränkungen durchgeführt werden. „Die Kosten der Gesamtmaßnahme müssen derzeit noch ermittelt werden“, so Patrick Opierzynski. Die Brückensanierung soll 2023 abgeschlossen werden.

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Dass sich die Sanierung der Margarethenbrücke, die seit 1987 unter Denkmalschutz steht, sehr verzögert, war bereits vor einem Jahr Thema in der Bezirksvertretung III. Damals hatte die CDU die Stadtverwaltung um einen Sachstandsbericht gebeten, da seit der Beurteilung des Mauerwerks durch ein Ingenieurbüro im Auftrag der Stadt 2017 schon einige Zeit vergangen sei. Demnach war die Instandsetzung der Brücke bei der BV-Sitzung im Juni 2018 für das Jahr 2020 avisiert worden. 250.000 Euro für Planungskosten seien im Haushaltsplanentwurf 2019 eingepreist gewesen, hatte die CDU damals angemerkt.

Politiker wünschen sich eine frühe Einbeziehung der Bürger

Die Politiker hatten damals schon eine schnelle Absprache mit der Ruhrbahn gefordert, da die Brücke ja während der Sanierung für einen längeren Zeitraum gesperrt werden und es Umleitungsstrecken geben müsse. Davon sollten die betroffenen Bürger frühzeitig erfahren, so die Forderung damals.

Das beauftragte Ingenieurbüro hatte damals festgestellt, dass durch Feuchtigkeit Steinspaltungen und Schäden an den Fugen entstanden seien. Im Inneren des Bauwerks soll es Risse geben, Rinneneinläufe und Rohrleitungen seien schadhaft, ebenso die Fahrbahnabdichtung mit den Gleisen. Die Stand- und Verkehrssicherheit der Brücke sei aber gegeben.

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