Essen-Margarethenhöhe. . Stadt legt Politikern einen Bericht über den Zustand der Margarethenbrücke vor. Es besteht nur wenig Hoffnung auf einen schnellen Baubeginn.
Die Sanierung der Margarethenbrücke zwischen Holsterhausen und der Margarethenhöhe wird wohl weder in naher Zukunft erfolgen, noch parallel zu den notwendigen Gleisarbeiten der Ruhrbahn durchgeführt. Das geht aus einem Sachstandsbericht hervor, den die Stadt in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung III (siehe Infobox) vorlegt. Die Brücke weist seit Jahren Schäden auf.
Günther Schröder, SPD-Fraktionschef in der BV III, drängt bereits seit langem auf die Instandsetzung. Schröder fürchtet, dass durch eindringendes Wasser ins Mauerwerk die Schäden immer größer werden. Er plädiert deshalb für den Beginn der Sanierung noch in diesem Herbst. „Sonst wird der Frost im nächsten Winter der Brücke weiter zusetzen“, befürchtet er. Die Stadt plant jedoch offenbar einen wesentlich späteren Baubeginn, spricht von einer „unter bautechnischen Gesichtspunkten möglichen Instandsetzung in 2020“. Diese sei abhängig vom Straßenbahnbetrieb und möglichen Verkehrsführungen während der Straßensperrung.
Auch die Hoffnung des SPD-Politikers auf parallele Arbeiten von Stadt und Ruhrbahn, die auf der Brücke ihre Gleise erneuern will, wird sich wohl zerschlagen. So heißt es in einem Schreiben der Ruhrbahn an den Verwaltungsbeauftragten der BV III: „Die Abteilung Gleisbau der Ruhrbahn plant nun die zwingend notwendige Gleiserneuerung im Brückenbereich für die Herbstferien 2018 ohne Brückenbauarbeiten.“ Eine gemeinsame Planung mit der Stadt sei nicht vorangekommen. „Eine Vollsperrung ist sowieso erforderlich, deshalb würde es doch Sinn ergeben, die Sanierung komplett in einem Rutsch vorzunehmen“, findet Schröder.
Die Brücke von 1910 steht unter Denkmalschutz
Die gemauerte Brücke mit sieben Bögen stammt aus dem Jahr 1910 und steht unter Denkmalschutz. Das Ergebnis der letzten Hauptuntersuchung ergab: Der Zustand ist ausreichend, die Stand- und Verkehrssicherheit des Bauwerks ist gegeben. Dennoch bestehe Sanierungsbedarf: Durch Feuchtigkeit seien Steinspaltungen und Schäden an den Fugen entstanden. Durch Kamerafahrten habe man außerdem Schäden am inneren Entwässerungssystem der Brücke festgestellt, Rinneneinläufe und Rohrleitungen seien schadhaft. Das gelte auch für die gesamte Fahrbahnabdichtung mit dem Gleiskörper.
Seit langem klagen die Bürger über große Pfützen und überflutete Fahrbahnen bei starkem Regen. Günther Schröder sieht ein Problem in der Troglage der Brücke, die Wasser von den Straßen Halbe Höhe, Stensstraße und Sommerburgstraße aufnehmen müsse. „Das Wasser sammelt sich in der Mitte der Brücke“, beobachtet Schröder, der in der Nähe wohnt. Er schlage vor, die Brücke in eine Ebene zu bringen, damit das Wasser über die sechs Gullys im Umfeld abfließen könne.
Ergebnisse der Maueruntersuchung stehen noch aus
Laut Stadt hängt das Problem der Pfützenbildung auf der Fahrbahn vermutlich mit der schlechten Entwässerung des Gleiskörpers zusammen – ein Problem, dass die Ruhrbahn bis zur endgültigen Sanierung der Brücke erst einmal provisorisch lösen wolle. Die Ergebnisse einer Maueruntersuchung stünden noch aus. Auf deren Grundlage könne dann ein Sanierungskonzept erstellt werden und die Ausschreibung erfolgen.
Die Schäden an der Margarethenbrücke sind ein Thema in der anstehenden Sitzung der Bezirksvertretung III am Donnerstag, 21. Juni. Die Politiker kommen um 17 Uhr im Lighthouse (ehem. Pfarrkirche St. Mariä Geburt), Liebigstraße 1, zusammen.
Auf der Tagesordnung stehen weitere Punkte wie Grillen in den öffentlichen Parkanlagen sowie der Ausbau des Radwegenetzes im Bezirk III.