Essen-Bergerhausen. Die Elsa-Brändström-Realschule in Essen-Bergerhausen platzt aus allen Nähten. Der neue Anbau wurde innerhalb weniger Monate realisiert.

So schnell wurde noch kein Anbau der Elsa-Brändström-Realschule fertiggestellt: Erst im März diesen Jahres beschlossen, konnte das zweigeschossige schlichte Gebäude bereits zum Anfang des Schuljahres bezogen werden.

Insgesamt vier Klassenräume, und drei Mehrzweckräume plus Toiletten beherbergt der neue Anbau, der übrigens die vierte Erweiterung in der 117-jährigen Geschichte der Realschule am Rande des Siepentales ist. „Die Räume brauchten wir dringend, wir platzen aus allen Nähten“, sagt Schulleiter Michael Wolf.

Die Realschule platzt aus allen Nähten

800 Schüler zählt die Realschule derzeit, darunter auch viele, deren Eltern vor drei Jahren nach Deutschland geflüchtet sind. „Es sind vor allem Kinder, die nach der zweijährigen Erstförderung auf einem Gymnasium dort nicht weiter bleiben können“, so Wolf. So wurde der siebte Jahrgang der Elsa-Brändström-Schule plötzlich fünfzügig – eine Entwicklung, mit der keiner der Verantwortlichen im Schulamt gerechnet hatte.

Die Klassenräume im Neubau sind schlicht und zweckmäßig. Moderne Whiteboards oder Computer sucht man hier vergebens.
Die Klassenräume im Neubau sind schlicht und zweckmäßig. Moderne Whiteboards oder Computer sucht man hier vergebens. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Und auf die schnell reagiert wurde: Knapp 2,6 Millionen Euro hat die Stadt investiert, aber dabei leider vergessen, den Bau auch behindertengerecht und barrierefrei zu gestalten. Es gibt weder eine Rampe, noch einen Aufzug. Und das, obwohl die Schule als „Bündelschule“ 48 Kinder mit sonderpädagogischen Bedarf unterrichtet, darunter auch einen E-Rollstuhlfahrer.

Seit Anfang 2019 ist die Schule im W-Lan-Netz

Auch die Ausstattung des Anbaus ist eher karg: Es gibt klassische Kreidetafeln statt Whiteboards; Computer oder intelligente Befestigungsmöglichkeiten für Bilder sucht man vergebens. „Wir bekommen nächstes Jahr 32 Tablets“, sagt Lena Ising, stellvertretende Schulleiterin. Und Anfang diesen Jahres sei man auch endlich ans W-Lan-Netz angeschlossen worden.

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Auch wenn noch nicht alles perfekt ist: Die Realschule hat in der Stadt einen exzellenten Ruf und einen guten Zulauf. Seit 2013 ist sie Eliteschule des Sports, seit 2014 NRW-Sportschule. Etliche Olympia-Teilnehmer sind bereits aus der Schule hervorgegangen. Doch auch hier gäbe es viele Verbesserungsmöglichkeiten. Denn trotz des sportlichen Schwerpunkts ließ und lässt der Zustand der Sportanlagen seit langem zu wünschen übrig. „Wir haben zum Beispiel jahrelang für eine neue Weitsprunggrube und eine 50-Meter-Aschenbahn gekämpft“, so Wolf. Erst vor anderthalb Jahren wurde beides realisiert.

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Schüler und Lehrer warten schon lange auf die Renovierung der maroden Turnhalle

Doch das ist schon wieder zum Teil Geschichte: Denn der neue Anbau steht genau auf der Aschenbahn. „Es gab leider keine andere Möglichkeit“, bedauert Wolf. Gemeinsam mit dem 50-köpfigen Kollegium und den Schülern hat der Schulleiter auch lange für die längst überfällige Renovierung der maroden Turnhalle, die einer Eliteschule des Sports so gar nicht würdig war, gekämpft. In diesem Frühjahr gab es immerhin endlich einen neuen Hallenboden.

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Wenn nötig und möglich, packt Wolf auch selbst an: Gemeinsam mit Eltern und Schülern hat er zum Beispiel nicht nur alle Räume gestrichen, sondern auch noch die Kosten über Spenden finanziert. Auch das Grüne Klassenzimmer ist so entstanden: Über einen Zeitraum von acht Jahren haben Schüler und Lehrer dank viel Eigenarbeit und Spenden aus dem verwilderten Biogarten eine geradezu paradiesisch anmutende Gartenlandschaft für den naturnahen Unterricht erschaffen: mit Schwimmteich, Bachlauf, Gewächshaus, Sandstrand, Bambus-Pavillon, Nutzbeeten und einem Open-Air-Klassenraum.

Bekannte Sportler der Schule

Aus der Elsa-Brändström-Realschule an der Bergerhauser Straße gingen schon bekannte und sehr erfolgreiche Sportler hervor.

Darunter der Kanute Max Rendschmidt, die Fußballerin Mandy Islacker und die Eiskunstläuferin Nicole Schott.

Diese hätten während ihrer Schullaufbahn das gute Fördersystem der Bergerhauser Eliteschule des Sports zu schätzen gewusst