Essen-Bergerhausen. . Schüler schickten Hunderte Postkarten an den Oberbürgermeister. Schäden in der Sporthalle werden für 166 000 Euro bis Ende 2018 beseitigt.
Als Teilerfolg verbucht die Schulgemeinschaft der Elsa-Brändström-Realschule ihre Postkarten-Aktion. Der Oberbürgermeister habe jetzt bei einem Besuch der Schule zugesagt, die marode Sporthalle für 166 000 Euro kurzfristig sanieren zu lassen, fasst Schulleiter Michael Wolf das Ergebnis des Treffens zusammen.
Die rund 700 Schüler hatten zum Schuljahresende Postkarten mit einem Bild des Schulgeländes mitgenommen, um sie aus den Ferien an Oberbürgermeister Thomas Kufen zu schicken. Damit wollten sie auf die unzureichenden Sportmöglichkeiten an ihrer Schule hinweisen. Die Bauarbeiten sollen bereits Ende September/Anfang Oktober beginnen, so Wolf.
Die Gelder für die Maßnahme sind bereits bewilligt
Laut Stadtsprecherin Silke Lenz sollen die Ausbesserungen der Halle im November, der Prallschutz im Dezember fertiggestellt sein. „Bei der Maßnahme handelt es sich allerdings um eine, die ohnehin von der Verwaltung geplant und durch die Politik beschlossen wurde“, so Lenz. Die Gelder seien bewilligt. Bei dem Treffen sei versprochen worden, die Arbeiten – aus Sicht der Schule – nun endlich abzuschließen.
Als Schulleiter Wolf nach den Sommerferien an seinen Schreibtisch zurückkehrte, war Wolf erst einmal enttäuscht darüber, noch keine Reaktion des Oberbürgermeisters vorzufinden. In dieser Woche sei es dann aber doch zum erhofften Gesprächstermin gekommen, zu dem Kufen auch die Fachbereichsleiterinnen für Schule und Immobilienwirtschaft, Regine Möllenbeck und Stephanie Frevel, mitgebracht habe. „Es war ein gutes Gespräch auf Augenhöhe, wir haben uns durchaus ernst genommen gefühlt“, so der Schulleiter.
Der Schulleiter wertet die Zusage als Teilerfolg
Er habe zu Beginn des Treffens, an dem auch seine Stellvertreter teilnahmen, noch einmal erläutert, warum die Schüler mit der Postkarten-Aktion auf die Situation an der Schule aufmerksam gemacht hätten. Man habe bis dahin zwar schriftlich in Kontakt mit den städtischen Stellen gestanden, aber es sei nicht passiert, was die Lage verbessert hätte.
Das Ergebnis des Gesprächs sei erst einmal positiv. Allerdings reichten die von dem Geld zu realisierenden Verbesserungen bei weitem nicht aus, um Sportmöglichkeiten zu schaffen, die der Elsa-Brändström-Schule als Eliteschule des Sport und NRW-Sportschule gerecht würden. „Im Vergleich mit anderen NRW-Sportschulen liegen wir weit unter dem Landesstandard“, sagt Wolf und verweist auf seiner Meinung nach erheblich besser ausgestattete Sportschulen in Dortmund, Solingen, Leverkusen, Winterberg und Bonn.
Schulgemeinschaft ist stolz auf grünes Klassenzimmer
Trotzdem werte man die Zusage, die Schäden in der Sporthalle kurzfristig zu beseitigen, als deutlichen Fingerzeig. Die angedachten Maßnahmen würden kurzfristig helfen, machten die Sporthalle aber weder größer noch moderner. „Natürlich ist uns klar, dass der OB uns keine neue Sporthalle hinstellen kann, und wir wissen auch, dass es an vielen Stellen ähnlich große Probleme gibt“, sagt Wolf mit dem Blick auf andere Schulen.
„Was an unserer Schule schön ist, haben wir selbst in die Hand genommen“, ergänzt der Schulleiter und meint damit das idyllische grüne Klassenzimmer und die Wände, die bei einer Streichaktion vor acht Jahren neue Farbe erhielten.
Oberbürgermeister lobt den Einsatz der Schüler
Aus Rückmeldungen aus der Schülerschaft schließe er, dass 500 bis 600 der rund 700 Schüler die Urlaubsgrüße verschickt hätten. Der OB habe keine genaue Zahl der Karten genannt, die ihn erreichten, die Aktion aber als demokratisches Instrument bezeichnet, das er ernst nehme. „Er hat das Engagement der Jugendlichen gelobt“, so Wolf.