Essen-Südviertel. „I am Love“ heißt die neue Eisdiele im Südviertel. Inhaber Kevin Kuhn setzt auf natürliches und veganes Eis ohne Zusätze und ausgefallene Sorten.

Erst Philosophiestudent, dann Eventmanager und jetzt Eismacher – Kevin Kuhn hat schon einiges ausprobiert, „aber das mit dem Eis ist mit Abstand das Beste, was mir passiert ist“, sagt der Bochumer, der am vergangenen Samstag seinen Eis-Kiosk an der Moltkestraße eröffnet hat.

Dort verkauft er die kalte Köstlichkeit, die er in seinem „Labor“, das er in Großvaters ehemaligem Getränkeshop eingerichtet hat, herstellt. Ohne Farbstoffe, ohne künstliche Aromen kommt das Eis aus, das es auch in veganen und glutenfreien Varianten gibt – darauf legt der 33-Jährige größten Wert.

Und Kuhn hat einen Hang zu eher ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie Lakritz-Cranberry, Cheesecake, Lavendel-Honig, Himbeer-Minze, Gurkeneis oder Safran-Rose-Pistazien. Letzteres nennt er Teheran und hat es einem verstorbenen Freund, der aus dem Iran stammte, gewidmet.

Zweigstelle im ehemaligen Kiosk

Der Mangel an leckerem Eis brachte Kevin Kuhn auf die Geschäftsidee: „Als ich noch meine Eventagentur in Bochum betrieb, gab es weit und breit keine anständige Eisdiele. Das hat mich echt geärgert. Ich musste immer bis nach Dortmund fahren.“ Schließlich belegte er ein Seminar in einer Eisfachschule und, ausgerüstet mit Fachwissen und viel Liebe zum Eis, wagte er 2012 den Sprung in die Selbstständigkeit und eröffnete sein Eiscafé, das er „I am Love“ (übersetzt: Ich bin Liebe) taufte, in der Nähe des Bochumer Schauspielhauses. Und er schaffte sich einen Eiswagen an, mit dem er vorzugsweise zu den derzeit trendigen Street-Food-Märkten fährt.

Dort traf er auch auf den Besitzer des Tofino-Burgerladens an der Witteringstraße, „und er hat mich quasi ins Südviertel gelockt“.

Über 100 Sorten hergestellt und ausprobiert

Eine Immobilie für seine erste Zweigstelle war schnell gefunden – der ehemalige Kiosk direkt gegenüber der Haltestelle stand schon länger leer. „Natürlich habe ich mich erstmal gründlich im Viertel umgeschaut. Und ich glaube, dass ich hier gut hinpasse.“

Schon am Tag der Eröffnung standen die Kunden Schlange, wenn es mal leerer wurde, verteilte Kevin Kuhn kostenlose Eisproben an vor der roten Ampel wartende Autofahrer. Über die positive Resonanz freut sich der Unternehmer, der in seinem „Labor“ mittlerweile über 100 Sorten hergestellt und ausprobiert hat. Damit wird er das klassische Sortiment (es gibt auch Vanille, Schokolade, Erdbeer, Limette und Nuss), das er in dem kleinen Ice-To-Go Kiosk verkauft, immer wieder erweitern. Sein Lieblingseis?

„Das schwankt immer wieder. Aber grundsätzlich stelle ich kein Eis her, das ich nicht selber gerne esse.“