Essen-Südviertel. . Die 1938 erbaute Konzernzentrale wird vom Amt für Denkmalpflege genauer unter die Lupe genommen. Das Gebäude ist weitgehend im Original erhalten.
- Gebäude von 1938 überstand Krieg weitgehend unbeschadet.
- Besonderheit ist die Gussstahltür im Eingangsportal
- Historisches Treppenhaus wude gerade erst restauriert
Gemeinsam mit dem RWE-Turm sowie dem Stadtgarten mit Aalto-Theater und Philharmonie, bildet das Hochtiefhaus wohl eine der architektonisch spannendesten Orte der Stadt. Da verwundert die Ankündigung Essens oberste Denkmalschützerin Petra Beckers nicht, die Konzernzentrale des Bauriesen in den nächsten Monaten genauer unter die Lupe zu nehmen: „Das Hochtiefhaus prägt den Opernplatz und erfüllt alle Voraussetzungen, um für den Denkmalschutz geprüft zu werden.“
Eingangstür setzt Akzente
Dabei hat der Baukonzern bereits eine Menge getan, um das Gebäude im Original so gut es geht zu erhalten, wie Hochtief-Pressereferentin Patricia Wischerhoff erläutert: „Das Haus wurde von den Bomben im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont. Und das trotz seiner großen Nähe zur Innenstadt, die zu 90 Prozent zerstört wurde.
Deswegen sind viele prägende Elemente noch gut erhalten – allen voran das Hauptportal mit der Stahlgusstür, die der Düsseldorfer Bildhauer Erich Kuhn seiner Zeit entworfen hat.“ Die verschiedenen Türblätter stellen dabei die Arbeitsgänge am Bau dar. Auch im Inneren des Gebäudes werde regelmäßig renoviert: „Erst kürzlich wurden der mit einer Drehtür ausgestattete zweite Haupteingang sowie das dazugehörige Treppenhaus komplett renoviert“, sagt Wischerhoff.
Hochtiefhaus als Denkmal?
Hochtief verbindet eine lange Geschichte mit dem Standort im Südviertel: Nach der Gründung des Unternehmens im Jahr 1873 in Frankfurt am Main verlegte der Baukonzern seinen Sitz erst 1922 nach Essen. Zuerst richtete sich Hochtief im Viktoriahaus am Pferdemarkt ein. Im Jahr 1938 folgte dann der Umzug in die heutige Konzernzentrale am Opernplatz 2. Das Gebäude wurde nach einem Entwurf der Architekten Curt Bucerius und Theodor Kleemann gebaut.
Architekt wirkte auch beim Innenausbau der Lichtburg mit
Bucerius hinterließ auch an anderer Stelle in der Stadt bedeutende architektonische Spuren: So wirkte er beim Innenausbau der Lichtburg mit, realisierte dort die Kuppel mit einem Durchmesser von 20 Metern. Das Hochtiefhaus wurde schließlich binnen 13 Monaten fertiggestellt und im April 1938 eröffnet. Dabei entspreche die Architektur von Bucerius und Kleemann in keiner Weise dem damaligen „Zeitgeist“, erklärt Patricia Wischerhoff: So hätten die Architekten ihr Bauwerk selbst als „äußerlich zurückhaltend und ruhig“ beschrieben.
Einen möglichen Denkmalschutz möchte man indes bei Hochtief noch nicht kommentieren. „Dafür ist es noch zu früh“, sagte Wischerhoff. Neben dem Gebäude am Opernplatz arbeiten die 1600 Mitarbeiter in Essen noch im ehemaligen „Haus der Werbung“ an der Brunnenstraße sowie im Büropark an der Alfredstraße.