Essen-Holsterhausen. . Wolf Tiemeier aus Essen-Holsterhausen hat seit seinem 18. Lebensjahr 289 Mal Blut und Blutbestandteile beim DRK gespendet. Damit ist er in der Stadt Rekordhalter. Die Spenden gehören für den 56-Jährigen mittlerweile zum Alltag. „Sie sollten für jeden selbstverständlich sein“, sagt er.

Wolf Tiemeier macht alles andere als einen blutleeren oder gar blassen Eindruck. Der 56-Jährige ist Rekordhalter in der Stadt: 289 Mal hat er seit seinem 18. Lebensjahr Blut und Blutbestandteile wie Plasma sowie die als Blutplättchen bekannte Thrombozyten beim Deutschen Roten Kreuz gespendet. Für den 56-Jährigen ist die Spende eine Selbstverständlichkeit: „Blut ist das Kostbarste, das man spenden kann. Ein kleiner Piekser, der Leben retten kann“, sagt der Beschäftigte der Sport- und Bäderbetriebe, dessen Einstichstelle in der rechte Armbeuge mittlerweile schon etwas vernarbt ist: „Aber das DRK-Personal trifft die Vene immer, die können das richtig gut“, sagt Tiemeier und lacht.

Im vor elf Jahren eröffneten Blutspendezentrum an der Kettwiger Straße 5 gehört Tiemeier fast zur Familie, ist gut 22 Mal im Jahr da. Für seine 275. Spende erhielt er vor einigen Wochen eine weitere Ehrennadel, mittlerweile stapeln sich die Urkunden bei dem Holsterhauser. Sein Vater habe ihn als 18-Jährigen mitgenommen zur Blutspende. Seither gehört der regelmäßige Gang zum DRK für Tiemeier zum Alltag dazu.

Für Geld zu spenden, wie es etwa am Uni-Klinikum möglich ist, käme für den zweifachen Familienvater nicht in Frage: „Dann ist es ja keine Spende mehr.“ Hinzu komme, dass man auch selbst etwas für seine Gesundheit tut: „Als Blutspender hat man immer den unschätzbaren Vorteil, dass das Blut nach jeder Spende gründlich geprüft wird. Sind Werte nicht in Ordnung, erhält man Bescheid. Auch vor der Blutentnahme gibt es eine eingängige medizinische Untersuchung. So habe ich jetzt immer die Gewissheit, dass ich gesund bin“, sagt Tiemeier.

14 776 Spender allein im Zentrum an der Kettwiger Straße

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Als Mann darf er sechs Mal im Jahr eine sogenannte Vollblutspende abgeben – die klassische Blutspende, bei der dem Körper gut 500 Milliliter Blut entnommen werden. An den meisten Terminen aber hängt er an einer Zentrifuge, die Blutbestandteile wie eben Thrombozyten herausfiltert. Das Blut selbst fließt zurück in den Körper, „deswegen ist diese Art der Spende auch so verträglich, fühlt man sich nicht so schlapp wie nach einer Vollblutspende“, sagt Tiemeier.

Nach den Spenden genießt er die Atmosphäre im DRK-Zentrum; „meine Kinder sind früher immer gern mitgekommen, weil es dort garantiert Schokolade gibt. Auch darüber hinaus ist die Stimmung dort sehr entspannt“, sagt Tiemeier.

Eine Einschätzung, die im Jahr 2013 insgesamt 14 776 Spender teilten, die allein in das vom Blutspendedienst West betriebene Zentrum an der Kettwiger Straße kamen. „Die Zahl der Spender an diesem Standort ist auf einem konstant hohen Niveau. Aus diesem Grund kamen in den vergangenen Jahren weitere Zentren in Köln und Münster und vor zwei Monaten in Dortmund hinzu. Essen hatte hier Vorbild-Charakter“, freut sich Heinz Kapschak, Sprecher des DRK-Blutspendezentrums West.