Essen-Frohnhausen. . Stadt Essen will bis Oktober mit einem Wohnungsunternehmen ein tragfähiges Konzept aushandeln. Bürgerinitiative schmiedet Plan für ein Kulturzentrum.
Was geschieht mit der ehemaligen Hauptschule Bärendelle? „Zur Zeit nichts. Wir sind noch in Gesprächen mit einem Wohnungsunternehmen“, lautet die Antwort aus dem Rathaus. „Mehr können wir jetzt nicht dazu sagen“, erklärt Martin Rätzke vom Presseamt. Von den ursprünglich drei Interessenten ist nur die „Cepheus Wohnen GmbH & Co KG“ geblieben.
Der Wohnungsgesellschaft vom Niederrhein gehören bereits Häuser an der Kerckhoff-, Dahn- und Burckhardtstraße. Sie möchte die frühere Schule in der Nachbarschaft ebenfalls mit Wohnungen ausstatten. Ob dies gelingt, hängt letztlich von der zu investierenden Summe und den Verhandlungen mit der Stadt ab.
Viel Geld für eine verfallende Immobilie
Der städtische Immobilienservice kümmert sich derweil um den leeren Bau, sorgt dafür, dass niemand in den Komplex kommt und die Substanz auch ohne Pflege einigermaßen erhalten bleibt. Kenner der alten Hauptschule sagen dagegen: Das Dach sei undicht und einige Räume seien nicht mehr begehbar, weil die Decken einzustürzen drohen. Auf mehr als sieben Millionen Euro taxieren Bauingenieure die Sanierungskosten. Hinzu kommen etwa 120.000 Euro für den Abriss der Schulpavillons. Das ist viel Geld für eine verfallende Immobilie.
Andererseits hätte der Kämmerer gern noch eine siebenstellige Summe für die 3500 Quadratmeter mit ehemaliger Hauptschule in bester Lage Frohnhausens. Darüber und wie einige gemeinnützige Räume doch noch in das Gebäude passen, soll bis Oktober allein mit Cepheus verhandelt werden. Kommt es zu keinem Ergebnis, wird es eine öffentliche Verkaufsausschreibung geben.
Konzept wird erarbeitet
Dagegen scheint die Bürgerinitiative Bärendelle, die in dem 100 Jahre alten Komplex ein soziokulturelles Zentrum einrichten möchte, kein Partner mehr für die Stadt zu sein. Dabei arbeiten Mitglieder inzwischen an einem Konzept für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude. Mit Johannes Brackmann, Geschäftsführer des Kulturzentrums Grend in Steele, haben sie einen Referenten zum Vortrag vor Ort eingeladen.
Er soll am Montag, 7. April, ab 19 Uhr, bei den „Essener Kontakten“, Frohnhauser Platz 1, mit den Bürgern Ideen und Strukturen für ein Zentrum in der Bärendelle entwickeln. Auch viele Jugendliche hoffen noch auf ein solches Zentrum, weil nach Schließung des JZE in Holsterhausen die Weststadthalle nie ihre neue Heimat geworden ist.