Essen-Rüttenscheid. Auf dem ehemaligen Speditionsgelände Paas & Cie in Essen-Rüttenscheid tut sich was: Das Wohnungsunternehmen Vivawest baut 179 neue Wohnungen.

Nach über drei Jahren tut sich etwas auf dem ehemaligen Speditionsgelände Pass & Cie in Essen-Rüttenscheid: Das Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen Vivawest hat das Neubauprojekt auf dem Gelände an der Manfredstraße von der Arsatec GmbH übernommen.

Vivawest schafft auf dem 12.000 Quadratmeter großem Areal weiteren Wohnraum in Rüttenscheid, indem das Unternehmen sechs Mehrfamilienhäuser mit 179 Wohnungen baut. Arsatec hatte das Gelände bereits im Jahr 2014 erworben. Vor drei Jahren hatte die Verwaltung einen städtebaulichen Wettbewerb für das Gelände organisiert, aus dem das Düsseldorfer Architekturbüro HPP als Sieger hervorgegangen war.

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Seitdem ist auf dem Gelände, auf dem in den letzten Jahren regelmäßig Public-Viewing-Events veranstaltet wurden, nicht viel passiert. „Es hat gedauert, bis das Bebauungsplanverfahren rechtskräftig wurde“, erklärt Joachim Sälzer, Geschäftsführer von Arsatec. „Zudem mussten zwei Beurteilungsgrundlagen erfüllt werden, die sich mit der hohen Geräuschkulisse an dem Standort auseinandergesetzt haben.“

Das ehemalige Speditionsgelände liegt in einer geräuschstarken Gegend in Essen-Rüttenscheid

Denn das Gelände, auf dem ausschließlich Wohnungen gebaut werden, liegt in einer geräuschstarken Gegend: Direkt zwischen der A52, dem Krupp-Krankenhaus und einer Feuerwehrwache. „Neben der Autobahn war vor allem die Feuerwache ein lärmtechnisches Thema, das es zu bewältigen gab“, so Sälzer. Schließlich sollen die zukünftigen Mieter nicht beeinträchtigt werden, sagt der Geschäftsführer.

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Um dies zu gewährleisten, gebe es verschiedene Möglichkeiten, die Anwohner vor dem Lärm zu schützen. Wie genau dies am Ende aussehen wird, werde nun der zuständige Architekt entscheiden. „Wir können aber definitiv sagen, dass es nicht einfach eine graue Schallschutzwand geben wird, sondern der Schutz möglichst attraktiv gestaltet wird.“

Bernd-Michael Link, Bereichsleiter Portfoliomanagement Prokurist Vivawest, Joachim Sälzer und Sven van Gelder (beide Geschäftsführer Arsatec), Claudia Goldenbeld, Sprecherin der Geschäftsführung Vivawest (v.l.) haben im Beisein von Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (r.) auf der Expo Real in München das Vorhaben mitgeteilt.
Bernd-Michael Link, Bereichsleiter Portfoliomanagement Prokurist Vivawest, Joachim Sälzer und Sven van Gelder (beide Geschäftsführer Arsatec), Claudia Goldenbeld, Sprecherin der Geschäftsführung Vivawest (v.l.) haben im Beisein von Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (r.) auf der Expo Real in München das Vorhaben mitgeteilt. © arsatec

Trotz der eher unattraktiven Lage, glaubt Arsatec an den Standort. Gelegen zwischen Bredeney und Rüttenscheid sei er ein Hotspot für Neubebauung, so Sälzer. „An diesem attraktiven Standort wollen einfach viele Menschen wohnen.“ Die Wohnungen, die entstehen werden, werden zu 30 Prozent öffentlich gefördert. „Es entstehen dort keine Luxuswohnungen – trotzdem werden auch nicht nur sozialschwache Menschen aufgenommen.“ Jeder habe ein Anrecht auf bezahlbaren Wohnraum, erklärt er.

Vivawest übernimmt das Neubauprojekt von Arsatec komplett

Ab sofort ist Vivawest der Bauherr des Projekts. Die beiden Unternehmen arbeiten schon lange eng zusammen. Anders als bei den meisten bisherigen Bauprojekten gibt Arsatec nun den Stab komplett an Vivawest noch vor dem Baustart ab. Bisher habe Arsatec die Projekte erst nach Fertigstellung verkauft. „Wir wollen mit diesem neuen Modell einfach mal eine andere Spielform ausprobieren“, sagt Sälzer.

Zur weiteren Zeitplanung erklärt Bernd-Michael Link, Bereichsleiter Portfoliomanagement/Akquisition bei Vivawest: „Die Bauantragsplanungen sind bereits in vollem Gange und nach Erteilung der Baugenehmigung kann zügig mit dem Bau der künftigen Mietwohnungen begonnen werden.“

Die Arsatec GmbH zieht zurück nach Essen

Die Arsatec GmbH versteht sich als Projektentwickler, Bauträger und Architekturbüro.

Zahlreiche Einfamilienhäuser, Eigentums- und Mietwohnungen sind im Laufe der Jahre entstanden und an ihre neuen Besitzer übergeben worden.

Das Unternehmen wird bald an die Hachestraße in Essen unweit des Hauptbahnhofes, zwischen Henriettenstraße und Selmastraße, ziehen. 2011 hat es seinen Standort von Essen nach Oberhausen verlagert und kehrt nun in seine Gründungsstadt zurück.

Laut Link sollen aus heutiger Sicht die ersten Bewohner Ende 2022 in die neuen Wohnungen einziehen können. Vivawest plant zusätzlich zur Errichtung von 179 Wohnungen eine Tiefgarage mit 169 Pkw-Stellplätzen, 31 Pkw-Außenstellplätze und ausreichend Stellplätze für Fahrräder. Das Angebot der barrierearmen Wohnungen reicht von Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen in Größen von 51 Quadratmetern bis 125 Quadratmetern. Jedes der sechs Mehrfamilienhäuser soll zudem eine Aufzuganlage erhalten, so dass die einzelnen Geschosse stufenlos erreichbar seien, teilt Vivawest mit.

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