Essen-Steele. Nach langer Vorplanung ist die Instandsetzung des denkmalgeschützten Hauses in Steele gestartet. Die Stadt investiert ca. 2,34 Millionen Euro.

Schon lange ist das Kulturforum (Kufo) in Essen-Steele sanierungsbedürftig. Jetzt hat die Restaurierung begonnen. Das denkmalgeschützte Gebäude ist leergezogen, der Bauzaun steht, erste Arbeiten laufen. Die Stadt investiert rund 2,34 Millionen Euro. Ursprünglich waren die Kosten auf rund 1,77 Millionen Euro geschätzt worden.

Seit 1985 gibt es die Gastronomie im Untergeschoss des Steeler Kulturforums

Neue Rundbänke auf dem Kaiser-Otto-Platz

Nicht nur über die kommende Sanierung des Kulturforums freuen sich die CDU-Bezirksvertreter Klaus-Dieter Feige und Frank Stienecker. Auch die neuen Rundbänke auf dem Kaiser-Otto-Platz seien Anlass zur Freude. Geplant seien fünf, zwei seien bereits aufgestellt.

„Wir sind der Verwaltung dankbar, dass das so zügig realisiert wurde“, so die CDU-Vertreter. Es habe dort auch vorher Bänke gegeben, doch die seien so marode gewesen, dass Angst vor Splittern angebracht gewesen sei.

Die Kostensteigerung geht aus einer Vorlage der Verwaltung zur Anpassung der Baukosten aus dem Dezember letzten Jahres hervor. Das denkmalgeschützte Haus an der Dreiringstraße 7 im Zentrum Steeles stammt von 1898 und ist ein beliebter Anlaufpunkt im Stadtteil. Die ursprüngliche Nutzung als Sparkassen-Gebäude brachte dem Gebäude den Namen „Kassenhäuschen“ ein. Seit Jahren finden dort Kurse der Volkshochschule statt, auch Arbeiterwohlfahrt und Vereine nutzen Räumlichkeiten. Seit 1985 ist im Untergeschoss Gastronomie untergebracht.

Die Anlieferung von Materialien für den Umbau soll über die Rückseite des Gebäudes erfolgen.
Die Anlieferung von Materialien für den Umbau soll über die Rückseite des Gebäudes erfolgen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

„Die Baustelleneinrichtung mit Schotterung der Aufstellflächen für Container und schwerem Gerät sowie die Sicherung des denkmalgeschützten Flures im Erdgeschoss, der Fenster und des Treppenhauses wird voraussichtlich bis Ende Mai abgeschlossen“, so Katharina Steffens vom Stadtpresseamt. Anschließend soll die bis September angesetzte Schadstoffsanierung starten.

Im Anschluss solle die eigentliche Gebäudesanierung mit den Wand- und Deckendurchbrüchen für den neuen Fahrstuhl und die Erneuerung der kompletten gebäudetechnischen Infrastruktur, Sicherheits- und Leitungstechnik (Brandschutz, Strom, Wasser, Heizung, EDV) inklusive der Grundleitungen beginnen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im November 2021 abgeschlossen werden.

„Wir freuen uns, dass die Sanierung jetzt endlich losgeht“, erklärt Klaus-Dieter Feige, CDU-Fraktionssprecher in der Bezirksvertretung VII, u.a. zuständig für Steele und Kray. Schon vor Jahren habe die CDU den Antrag zur Sanierung des Kufos in das politische Gremium eingebracht. „Inzwischen sind zum Glück auch die anderen Parteien von der Notwendigkeit dieser Maßnahme überzeugt“, so Frank Stienecker (CDU), erster stellvertretender Bezirksbürgermeister in der BV VII.

Die Sanierung sei dringend nötig, nicht nur, um das stadtteilprägende Gebäude vor dem weiteren Verfall zu bewahren, sondern auch, um beispielsweise den Saal im zweiten Obergeschoss auch für Rollstuhlfahrer zugänglich zu machen. „Das ist bisher ohne Aufzug nicht möglich“, so Klaus-Dieter Feige.

Ursprünglich war ein Außenaufzug für das Gebäude angedacht

Der geplante Innenaufzug werde für Barrierefreiheit sorgen. Gerade für die VHS-Kurse, die in unterschiedlichen Unterrichtsräumen im Kufo stattfänden, sei das ein wichtiger Aspekt. Ein ursprünglich geplanter Außenaufzug, der unter Denkmalschutzüberlegungen problematischer gewesen wäre, war wieder verworfen worden, auch weil er weder den Keller noch das zweite Obergeschoss erschlossen hätte.

Bei der Stadt als Eigentümer des Gebäudes habe das Vorhaben lange auf Eis gelegen, so die Bezirkspolitiker. Jetzt gehe es aber voran. „In unserem Bereich werden gerade drei große Sanierungsprojekte durchgeführt: die Sanierung des Bürgerhauses Oststadt in Freisenbruch, der Studio-Bühne in Kray und jetzt eben des Kulturforums“, erläutert Frank Stienecker.

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Die Pächter der Gastronomie im Kufo, das Ehepaar Fariba und Ayob Faradjpour, hätten im Grend ganz in der Nähe einen neuen Wirkungskreis gefunden. Wer nach der Renovierung des Kulturforums die dortige Gastronomie übernehmen werde, sei Entscheidung der Stadt. Eine Gastronomie sei jedoch auch für die Zukunft geplant. Die Volkshochschule-Kurse, die bislang im Kufo stattgefunden hätten, seien zwischenzeitlich an anderen Standorten untergebracht.

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Leitungen, Putz, Fenster und Dach sollen erneuert werden

Im Rahmen der Sanierung soll es Nachbesserungen in Sachen Brandschutz geben. Da auch das Dach schadhaft sei, werde es denkmalgerecht mit Schiefer neu gedeckt. Die CDU-Politiker Klaus-Dieter Feige und Frank Stienecker hoffen nun, dass das Kulturforum spätestens Ende 2021 wieder nutzbar ist. „Aber das ist ein altes Gebäude und da kann es immer Überraschungen geben.“

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