Essen-Steele. Sechs Jahre Diskussion und nun der Baubeginn: Die Sanierung im Kulturforum soll März 2020 starten. Kosten erhöhen sich auf 2,34 Millionen Euro.

Sie befürchteten schon den Verfall des Steeler Denkmals, nun sind die Bezirksvertreter erleichtert, dass es endlich einen Termin für die Sanierung des Kulturforums gibt: Beginn soll im März 2020 sein. Vorausgegangen sind sechs Jahre Diskussion, in denen marode Wände weiter Feuchtigkeit zogen und die Besucher auf einen Aufzug warteten. Das sind aber nur zwei Aspekte der umfangreichen Baumaßnahme, deren Kosten sich von 1,77 auf derzeit 2,34 Millionen Euro erhöhen. Während der Arbeiten wird die Gastronomie geschlossen bleiben, die Kurse werden verlegt.

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Zu einer wichtigen Änderung bei der Sanierung zählt, dass der Aufzug entgegen der ursprünglichen Planung nicht an der Außenfassade angebracht wird, sondern innen liegen wird. Für den Anblick der Immobilie sei das wohl ohnehin die bessere Variante, fasst Arnd Hepprich (SPD) zu der Nachricht zusammen, die der von der Immobilienwirtschaft beauftragte Architekt den Bezirksvertretern präsentierte. Räumlich gehe damit lediglich dem großen Saal eine kleine Ecke verloren. Mit dem Aufzug sollen dann auch die Sozialräume im Kellergeschoss erreichbar sein, was ohne zusätzliche Kosten verbunden sein soll.

Die Kosten steigen wegen der Folgen nach Schadstofffunden

Die feuchten Wände wie hier im großen Saal des Steeler Kulturforums bereiten Arnd Hepprich (li.) und Klaus Johannknecht Sorgen.
Die feuchten Wände wie hier im großen Saal des Steeler Kulturforums bereiten Arnd Hepprich (li.) und Klaus Johannknecht Sorgen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Grund für die gestiegenen Kosten sind laut Architekten aber Schadstoffe in der Decke. Die seien in den Materialien gefunden worden: Laut Gutachten sollen es verschiedene Schadstoffe sein, die jetzt dazu führen, dass mit Beginn der Arbeiten der Arbeitsschutz erhöht werden müsse. Eine entsprechende Vorlage zur Kostenerhöhung soll der Bezirksvertretung VII zeitnah vorgelegt werden.

Während der gesamten Sanierung wird dann selbst eine Teilnutzung des Gebäudes nicht mehr möglich sein. Das betrifft die Gastronomie, die auf Zelte vor dem Kulturforum gehofft hatte, ebenso wie die Angebote der Volkshochschule. Diese müssen ausgelagert werden, so dass Arnd Hepprich etwa als Dozent des Geschichtskurses mit rund 40 Teilnehmern in Räume neben der Friedenskirche ausweichen wird. „Der kleinere Literaturkurs wiederum findet Platz im Steeler Archiv“, nennt er ein weiteres Beispiel.

Bauzeit soll insgesamt 18 Monate betragen

Die Sanierungsmaßnahme in denkmalgeschützten Kufo

Bei der Sanierungsmaßnahme im denkmalgeschützten Steeler Kulturforum wird die „technische und infrastrukturelle Gebäudeausstattung“ erneuert. Dazu zählen Punkte wie Heizung, Gas, Wasser, Sanitär und sämtliche Leitungen, aber auch die Fassade und das Dach.

Zudem geht es darum, das zweigeschossige Haus barrierefrei zu gestalten, da auch die Obergeschosse allen zugänglich sein sollen.

Die Tatsache, dass die Kurse nun räumlich verlegt werden, mache den Politikern Hoffnung, dass die lange ersehnte Sanierung tatsächlich starten werde – im Gespräch ist diese bereits seit sechs Jahren. Bevor die Umbauarbeiten überhaupt beginnen, stehen zunächst Brandschutzmaßnahmen an. Zudem befänden sich Elektroinstallationen in einem Zustand, der heute nicht mehr abnahmefähig sei. Diese müssen komplett erneuert werden.

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Die Bauzeit beträgt laut Architekten 18 Monate und soll demnach im August 2021 enden. Aus Sicht der Politik, sagt Arnd Hepprich, hörten sich die jetzt vorgestellten Pläne allesamt sehr vernünftig an, „selbst wenn es doch etwas teurer wird und möglicherweise länger dauern sollte“. Immerhin bleibt Steele das Denkmal damit erhalten.