Essen-Katernberg. . Am Farrenbroich in Essen-Katernberg investiert das Unternehmen zwei Millionen Euro. Drei Dachgeschosse werden ausgebaut.
Jetzt steigt die Deutsche Annington ihren Mietern aufs Dach. Und lässt dabei keinen Stein auf dem anderen. Das mag sich übertrieben anhören, in der Siedlung am Farrenbroich in Essen-Katernberg wird es aber so kommen.
Den drei Wohnblöcken gleich zu Beginn des Farrenbroichs sieht man ihr Alter an. Die Häuser mit den Nummern 1 bis 13 wurden 1962 errichtet, und trotz der ein oder anderen Investition z. B. in die Eingangstüren ist nicht der Putz, aber der Lack nach gut fünf Jahrzehnten einfach ab. Die Deutsche Annington wird das jetzt ändern. „Wir investieren 2 Millionen Euro in diese drei Blöcke“, kündigt Investmanager Frank Hilbig (51) an. Im Mai beginnen die Arbeiten.
Die Mieter von 42 Wohnungen sind betroffen. Sie wurden bereits darüber informiert, dass die nächsten sieben Monate recht ungemütlich werden können. Denn die auffälligste und aufwendigste Modernisierung betrifft die Dächer: Die alten Dachstühle kommen weg und werden durch neue ersetzt. „Dafür mauern wir das Dachgeschoss um einen Meter hoch und setzen ein komplett neues Dach darauf“, erklärt Frank Hilbig. Der Clou: Damit schafft die Vermieterin Platz für zwölf neue Wohnungen. Regionalleiterin Katrin Michalowski: „Zehn von ihnen sind rund 60 Quadratmeter groß, zwei haben sogar 116 Quadratmeter.“ Die Miete kostet rund 7 Euro/m2.
„Es ist ein ausgereiftes Verfahren“
Die Deutsche Annnington, die sich nach der Übernahme der Konkurrentin Gagfah künftig „Vonovia“ nennt, geht mit dem Ausbau der Dachgeschosse neue Wege. „Bisher gibt es nur Pilotprojekte außerhalb des Ruhrgebiets, z. B. in Frankfurt, hier in Essen machen wir es zum ersten Mal im Revier“, erläutert Frank Hilbig. „Wir sind selbst gespannt darauf, weil wir damit in die Bausubstanz eingreifen.“ Die Mieter müssten sich aber keine Sorgen machen: „Natürlich wurde die Statik zuvor überprüft. Es ist ein ausgereiftes Verfahren.“
Die Dächer werden übrigens vormontiert, aber nicht in Essen, sondern in Rotenburg an der Wümme, östlich von Bremen. Komplett werden sie dann nach Katernberg transporiert und dort – natürlich nur bei trockenem Wetter – auf die Häuser gesetzt.
Die Hälfte der Investitionsumme, also 1 Mio. Euro, steckt die Annington in die Energieeinsparung. Nachdem bereits vor zwei Jahren die Gasheizung erneuert worden war, werden nun die Fassaden mit Hilfe von 16 cm dickem und mit brandhemmenden Stoffen beschichtetem Styropor wärmegedämmt. Außerdem bekommen die Wohnungen neue 3,75 m breite Balkone, neu gestaltete, wenn auch nicht barrierefreie Treppenhäuser und Eingangsbereiche, zentrale Plätze im Keller für Waschmaschinen sowie eingezäunte Flächen für die Müllcontainer. Die Miete steigt nach Angaben von Katrin Michalowski um 60 Cent/m2.