Essen. Studenten aus Essen und Duisburg gehen im Museum Folkwang neue Wege der Kunstvermittlung. Nach der Theorie gibts eine Party am Freitagabend im Essener Goethebunker.
Der Freitagabend im Museum Folkwang steht ganz im Zeichen der Kunstvermittlung. Wer jetzt einen Führungsmarathon erwartet, liegt falsch. Vielmehr geht es um neue, innovative Methoden, Kunst zu erfahren. Studierende der Universitäten Duisburg-Essen und Bochum sowie der Folkwang Universität haben sich mit den Videoinstallationen des niederländischen Künstlers Aernout Mik auseinandergesetzt und unkonventionelle Zugänge erarbeitet. Die Videoarbeiten sind noch bis zum 29. Januar in der Ausstellung „Aernout Mik – Communitas“ im neuen Chipperfield-Bau zu sehen.
Das studentische Projekt, das unter der Bezeichnung „rendez-vous“ läuft, findet nun bereits zum dritten Mal statt. Heike Kropff, Kuratorin für Bildung und Vermittlung am Museum Folkwang, ist begeistert vom Engagement und der Kreativität der Projektteilnehmer. Studenten ins Museum zu locken und dauerhaft an die Institution zu binden, ist eines der Ziele, die sie mit „rendez-vous“ verfolgt. „Tatsächlich gibt es einige ,Wiederholungstäter’, die auch schon bei den letzten beiden Vermittlungsprojekten mit dabei waren“, freut sich Kropff.
Studierende der Kunstgeschichte und Kunstpädagogik
Die Ideen der Studierenden, die aus den Fachbereichen Kunstgeschichte und Kunstpädagogik kommen oder ein Musikstudium absolvieren, nehmen am Freitagabend konkrete Formen an. Im Museumsfoyer werden dann so genannte „Gestaltungsräume“ stehen. Die begehbaren Kuben aus Karton werden eigens von einer Designerin für diesen Anlass entworfen. In der „Hörbude“ erhalten interessierte Besucher beispielsweise „Hörbücher ohne Ton“, verrät Heike Kropff. In der „Sehschule“ geht es um visuelle Wahrnehmung.
Bei der dialogischen Vermittlung sprechen Studenten mit Ausstellungsbesuchern über zentrale Aspekte der Videoarbeiten von Aernout Mik. Statt vorgefertigte Interpretationen zu liefern, zielt diese Art der Vermittlung auf einen individuellen, also subjektiven Einstieg, der ohne Vorkenntnisse funktionieren soll.
Moderatoren zwischen Werk und Betrachter
Die Studenten fungieren als Moderatoren zwischen Werk und Betrachter. „Der Abend soll die Vielfalt der Zugangsmöglichkeit auch zur Gegenwartskunst aufzeigen“, erläutert Kropff. Zugangshilfen, die im normalen Museumsbetrieb noch keinen etablierten Platz haben.
Dazu zählen auch musikalische Einspielungen, die man im Ausstellungsraum hören wird. Studierende der Folkwang Universität der Künste haben kurze Musikstücke komponiert, die neue Sichtweisen auf die meist tonlosen Videoinstallationen ermöglichen sollen.
Im Anschluss an diese Soirée wird im nahe gelegenen Goethebunker zu elektronischen Klängen getanzt.
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