Essen. 456 000 Euro mehr vom Land bekommen in Essen Oper, Schauspiel, Philharmonie und Philharmoniker sowie das Ballett. Wohin das Geld im Einzelnen fließt, ist zwar noch nicht geklärt. Willkommen ist die Förderung aber allemal.
Dass Oper, Philharmonie und Philharmoniker aber auch Schauspiel und Ballett zweifellos zu den großen Aushängeschildern dieser Stadt zählen, dürfte den meisten Essenern klar sein. Dass jetzt auch die Landesministerin für Kultur, Ute Schäfer, den Einrichtungen unter dem Dach der Theater und Philharmonie GmbH (TuP) schriftlich bescheinigt, „zentraler Teil der Kulturlandschaft NRW“ zu sein, wird man hier zugleich auch als Bestätigung der langjährigen Arbeit dieser Häuser sehen. In diesem Brief an OB Reinhard Paß, die TuP-Geschäftsführung und Intendant und GMD Stefan Soltesz - sicherlich stellvertretend für alle TuP-Intendanten - betont die Ministerin nicht nur die Bedeutung der Einrichtungen für Kunst und Bildung, sondern auch als prägend für „die urbane Lebensqualität“ und als „wichtigen Standortfaktor“.
Erfreulich für die klamme Stadt: Das Land erhöht seinen Zuschuss für die TuP um 456 000 (die WAZ berichtete) auf dann insgesamt gut 1,7 Millionen Euro für den gesamten Theater- und Konzertbereich. Diese zusätzlichen Mittel sollen den Einrichtungen direkt zu Gute kommen. Die Ministerin geht daher davon aus, dass - wie vereinbart - die „Stadt ihren aktuellen Zuschuss für 2011 nicht kürzt“.
Verteilungskampf kann beginnen
Davon ist auch keine Rede. Auch wenn sich die Landessumme angesichts der städtischen Förderung von knapp 40 Millionen Euro eher gering ausnimmt, willkommen ist sie allemal. Für Kulturdezernent Andreas Bomheuer setzt Düsseldorf damit auch ein positives Signal und zeige sich verantwortlich für die künstlerische Vielfalt im Land. „Ich sehe das als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Zusammenarbeit des Landes und Kommunen im Bereich Kultur“, so Bomheuer. Da gehe es vor allem um den regionalen Lastenausgleich zwischen Städten, die große Kultureinrichtungen bisher fast alleine stemmten, von denen aber das gesamte Umland profitiere, und dem Land. Wohin die zusätzlichen Mittel fließen, steht noch nicht fest. Das müsse die TuP selbst entscheiden, so Bomheuer. Zugleich zieht er eine positive Bilanz der NRW-Theaterkonferenz, in der Politiker, Verwaltung und Vertreter der Theater über die künftige Förderstruktur im Land berieten und die im November fortgesetzt wird.
Bei der TuP hat man sich noch nicht entschieden, wohin das Geld fließen soll. Man warte noch auf den Bewilligungsbescheid der Finanzmittel und danach sehe man weiter, hieß es in der Geschäftsführung. Allerdings komme auf die TuP bereits im Frühjahr 2012 durch Tariferhöhung auch eine Steigerung der Personalkosten im hohen sechsstelligen Bereich zu. Der Verteilungskampf innerhalb der TuP kann also beginnen.