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Für GOP-Direktor Matthias Peiniger ist die Kulturhauptstadt ein Gewinn. Sie bringt mehr Zuschauer in sein Haus. Der Kartenumsatz sei im Vergleich zum Zeitraum Januar bis Juli 2009 um zehn Prozent gestiegen.

„Es läuft super“, freut sich GOP-Direktor Matthias Peiniger. Das Kulturhauptstadtjahr wirkt sich schon in der ersten Hälfte positiv auf die Zuschauerzahlen des Varietétheaters an der Rottstraße aus. Der Kartenumsatz sei im Vergleich zum Zeitraum Januar bis Juli 2009 um zehn Prozent gestiegen, die Auslastung von 64 auf 68 Prozent, so Peiniger.

Als der gebürtige Hamburger der Liebe wegen nach Duisburg zog und vor sieben Jahren vom langjährigen Hoteldirektor zum Theaterchef wurde, war das für ihn und das Haus ein Glücksfall. „2003 lief es nicht so gut. Meine Aufgabe war es, schwarze Zahlen zu schreiben. Das haben wir innerhalb eines Jahres geschafft“, erklärt der 58-Jährige. Synergieeffekte nutzen und neue Wege im Marketing zu gehen, waren und sind bis heute seine Strategien.

Bei den künstlerischen Programmen zog er fortan mit dem erfolgreichen Varieté-Unternehmen GOP, das mittlerweile in Deutschland über fünf Dependancen verfügt, an einem Strang. Neben Kooperationen mit Institutionen, Gastronomen und Hoteliers machten er und sein Team sich für Investitionen stark - sei es für die Sanierung des 400-Plätze-Hauses oder für die Tanz-Bar „Baliha Lounge Dance Club“, die gleich um die Ecke junges Publikum anlockt.

„Wir müssen Gas geben ohne Ende“

Und er hört nicht auf, mit Leidenschaft, Ideen und Charme täglich „den GOP-Bazillus“ zu verbreiten: „Wir müssen Gas geben ohne Ende, weil die Menschen hier viele Möglichkeiten haben, sich zu amüsieren.“ Das Kulturhauptstadtjahr hat sie noch verstärkt, bringt aber auch mehr Menschen in die Region und ins GOP. Peiniger spricht von einem Erfolg, der in Zusammenhang mit dem von Partnerhotels angebotenen Kulturhauptstadtpaketen entstanden ist und an den bisherigen Wochenenden zu einem Plus von 3000 Zuschauern geführt hat.

Davon hat auch das Sommerprogramm profitiert. So konnte der Zuschauer-Hit von 2009 „Bella Italia“ mit dem beliebten Clown Fumagalli noch getoppt werden mit der eigens für Ruhr 2010 geschaffenen Show „New York, Rio, Ruhrgebiet“. Sie hatte eine Auslastung bis zu hundert Prozent. Die Folge: Im Sommer des nächsten Jahres soll statt ab Donnerstag immer ab Mittwoch Akrobatik, Jonglage, Magie und Comedy offeriert werden. „Inzwischen hat es sich herumgesprochen, dass wir keine Pause machen“, weiß Peiniger. Diese Woche, in der bis zum trendigen Metropolen-Programm „beatz“ (ab 8. September), das Theater und seine Technik gewartet wird, mal ausgenommen.

Sicher gibt es auch Widrigkeiten, die den GOP-Direktor beschäftigen - wie der sich lange hinauszögernde Abriss des Parkhauses an der Rottstraße. Doch selbst dem kann Matthias Peiniger etwas Positives abgewinnen. Mit dem ein wenig weiter entfernten Parkhaus am Weberplatz hat er für GOP-Gäste einen Sondertarif von 2,50 Euro für drei Stunden ausgehandelt. Und wenn dann in nächster Zukunft gegenüber gebaut wird, wäre er gern mit bei der Sache: „Ein Hotel mit Tiefgarage soll dort entstehen. Und ich könnte mir gut vorstellen, das zu betreiben“, sagt der gelernte Hotelfachmann, der einst im legendären „Atlantic“ ausgebildet wurde. „Das steckt einfach in mir drin, das kann ich nicht verleugnen.“