Die Bühne des Essener GOP-Theaters war in den vergangenen Jahren nicht nur Schauplatz artistischer Höchstleistungen – sie hat sich auch stets als ausgesprochen wandelbar erwiesen: Im neuen Programm „Lachboden” (ab 3.3.) nun verwandelt sich die Variete-Bühne in einen Dachboden der anderen Art.

Buchstäblich eine „Steilvorlage” ist der Handlungsrahmen des neuen Programms für Philipzens kongenialen Moderationspartner: Andy Steil, die schräge Ein-Mann-Kapelle unter den deutschen Comedians, musiziert auf beinahe allem, was er in die Hände bekommt – und der „Lachboden” ist ein wahrer Fundus an potenziellen Klangkörpern.

Neben allerlei alten Schätzchen finden sich auf jedem Speicher freilich auch zahlreiche Krabbeltierchen. Selten sind die vielbeinigen Untermieter jedoch so attraktiv wie Spinnenfrau Katrina. Wenn die begnadete Berliner Kontorsionistin ihren Körper kunstvoll verbiegt und in luftiger Höhe elegant ihr Netz erklimmt, nimmt sich Spiderman wie ein fußlahmes Nilpferd mit Hüftschaden aus.

"Lachboden"

3.3.-2.5. im GOP-Variete Essen (Rottstr. 30; bis 28.2. ist noch das Programm „Bilder einer Ausstellung” zu sehen), Karten unter 01805/280123 oder www.DerWesten.de/tickets

Infos unter: www.variete.de

Dass der Dachboden auch ein Ort voller Romantik sein kann, beweist im neuen GOP-Programm das Duo La Brise. Olga Miekhova und Oleg Kolesnichenko inszenieren ein artistisches Tete-a-Tete voller jugendlicher Kraft, Dynamik und Hingabe: Beeindruckende Handstand-Akrobatik präsentiert sich hier als heimliches Liebespiel.

Komplettiert wird die Frühlingsshow des Variete-Tempels in der Essener City von drei weiteren zirzensischen Acts, die ihre Künste bislang sicher ebenfalls noch nie auf einem Dachboden gezeigt haben. Einen Magier wie Manuel Muerte hat sich allerdings bestimmt schon mancher mal für den eigenen Speicher gewünscht – um unnützes Gerümpel im Handumdrehen verschwinden zu lasssen. Die beiden Artistengespanne Catch Me If You Can und Duo Valery dagegen haben fürs Aufräumen keine Zeit. Sie haben bereits alle Hände voll zu tun: das erstgenannte Kollektiv mit rasanter Balljonglage, das letztere mit Luftakrobatik am ungewöhnlichen Ort – zwischen alten Wäscheleinen und staubigen Gardinen...