Essen-Kettwig. Dass der zweite Kunstrasenplatz für Kettwig kommt, steht schon seit 2018 fest. Warum es mit der Baugenehmigung so lange gedauert hat.

Für die Assindia Cardinals hat der Übungsbetrieb coronabedingt noch nicht wieder begonnen. Freuen dürfen sie sich allerdings schon mal darauf, dass es mit der neuen Sportstätte in Kettwig bald voran geht. Im Juni soll laut Auskunft der Stadtverwaltung der Umbau des zweiten Tennenplatzes an der Ruhrtalstraße 300 zu einem Kunstrasenplatz starten. Die Arbeiten werden in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung IX am 26. Mai genauer erörtert.

Der obere Tennenplatz des Areals war bereits in den Jahren 2017/2018 inklusive der Anlagen für die Leichtathleten zu einem Kunstrasenplatz umgebaut worden. Die weiteren Planungen sehen nun vor, im Bereich des anderen Tennenplatzes eine Heimstätte für die Footballer herzurichten.

Sportanlage wird künftig in zwei Bereiche geteilt

Um dem dann vermehrten Spielbetrieb gerecht zu werden, soll außerdem das ehemalige Vereinsheim des FSV Kettwig umgebaut werden sowie ein Anbau an das Umkleidegebäude erfolgen. Geplant ist, dass zwei große Umkleidekabinen nebst Duschen und Sanitäranlagen sowie Räumlichkeiten für die Schiedsrichter und ein Aufenthaltsraum für den Verein geschaffen werden.

Seit 2018 spielt der FSV Kettwig auf dem Sportplatz an der Ruhrtalstraße auf Kunstrasen.
Seit 2018 spielt der FSV Kettwig auf dem Sportplatz an der Ruhrtalstraße auf Kunstrasen. © Socrates Tassos

Im Gegenzug für die Aufgabe der Räumlichkeiten des Fußballvereins soll für diesen das vorhandene Umkleidegebäude im Bereich des bereits existierenden Fußballkunstrasenplatzes erweitert werden. In diesem sollen anschließend die ausgelagerten Räumlichkeiten der Vereinsstätte, ein Büroraum zur Nutzung des Fußball- und des Leichtathletikvereins sowie öffentliche WC-Anlagen installiert werden.

Mit der Umsetzung dieser Planung besteht die Möglichkeit der Teilung des Gesamtareals in einen Football- und einen Fußball-/Leichtathletikbereich. Dadurch ist es möglich, die gesamte Anlage in zwei eigenverantwortlich genutzte Bereiche zu unterteilen.

Flächen liegen teilweise im Landschaftsschutzgebiet

Der Bauantrag für dieses Vorhaben wurde von den Sport- und Bäderbetrieben im Dezember 2018 gestellt, nachdem der Rat die Finanzierung sichergestellt hatte – zwei Millionen Euro (Baukosten brutto) wurden in den Wirtschaftsplan 2018/2019 eingestellt. Die Baugenehmigung erfolgte jedoch erst jetzt Anfang 2020. Der Grund: Es mussten zunächst verschiedene Gutachten erstellt werden.

Die Assindia Cardinals werden künftig in Kettwig trainieren.
Die Assindia Cardinals werden künftig in Kettwig trainieren. © Michael Gohl

Da die Flächen teilweise im Landschaftsschutzgebiet bzw. angrenzend an ein Landschaftsschutzgebiet liegen und zudem ein Kuckuck im Bereich der Steilwand hinter dem Grundstück Ruhrtalstraße 320 nistet, waren naturschutzrechtliche bzw. artenschutzrechtliche Fragen zu klären. Ferner musste die Zustimmung der Bezirksregierung Düsseldorf für die geplanten Umbaumaßnahmen eingeholt werden.

Verwaltung gibt den Juni als Start für die Bauarbeiten an

Mehr als ein Jahr ging zur Abklärung ins Land, bis die Sport- und Bäderbetriebe die Baugenehmigung erhielten. Für die Planungen erfolgten im Februar und März die Ausschreibungen. Einige Gewerke, die den Umbau des ehemaligen Vereinsheims betreffen, seien laut Verwaltung bereits zuvor ausgeschrieben worden, so dass der Umbau zügig beginnen könne.

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Für den Bau des Kunstrasenplatzes gibt die Verwaltung den Juni als Start an; bespielbar könnte er dann ab diesen Herbst sein. Der Anbau an das bestehende Umkleidegebäude soll in Modulbauweise erstellt werden. Hier plant das Bauamt eine Fertigstellung bis Ende dieses Jahres.

Die Bezirkssportanlage an der Ruhrtalstraße ist stark frequentiert. Neben den Mannschaften des FSV Kettwig nutzen die Leichtathleten des LAC-THG die Anlage. Weiterer Nutzer ist die Boulegemeinschaft Kettwig – mit einer Halle und Außenanlagen. Die derzeit rund 60 Parkplätze am Kettwiger Sportplatz sollen deshalb auf insgesamt 128 Stellplätze ausgeweitet werden – die Böschung zur Ruhrtalstraße wird mit einbezogen, und die Parkplätze werden insgesamt neu geordnet.