essen-Kettwig. . Am Dienstag beschäftigt sich die Bezirksvertretung IX erneut mit der Bebauung der ehemaligen Tennisanlage in Ickten. Die Proteste halten an.
Am Dienstag wird sich die Bezirksvertretung IX mit der Verwaltungsvorlage zum Bebauungsplan Icktener Straße beschäftigen. Für Gunter Zimmermeyer von der IG Ickten ein Unding, denn „die Verwaltung tut so, als hätte es nie die vorherige Ablehnung der BV, des Umweltbeirates und dazu noch die Einsprüche der Bürger gegeben. Die Verwaltung zieht das unbeeindruckt durch.“
Jede Menge Einsprüche gegen RFNP
Gunter Zimmermeyer und seine Mitstreiter wollen nach wie vor die Umwidmung des städtischen Grundstücks vom Naturschutzgebiet in Bauland verhindern. Eine Änderung des Regionalen Flächennutzungsplans ist dazu nötig. Die Offenlage des RFNP erfolgte von Mitte Dezember bis Mitte Januar. „In dieser Zeit sind jede Menge Einsprüche von Essener und Mülheimer Bürgern eingegangen“, weiß Gunter Zimmermeyer. „Über 100 Einsprüche sind es auf jeden Fall.“
Absurd erscheint es den IG-Mitgliedern, „dass die BV jetzt den Bebauungsplan behandelt, während die Änderung des RFNP überhaupt noch nicht durch ist“. Einer ihrer Kritikpunkte: Die geplante Bebauung zerstöre einen wichtigen Biotopverbund zwischen Kettwig und Mülheim. „Der Icktener Bach, der jetzt schon völlig überlastet ist, kann zusätzliche Abwässer nicht vertragen“, sagt Gunter Zimmermeyer.
Die Bürgerproteste begannen schon 2017
Auf dem städtischen Grundstück an der Icktener Straße, das rund 0,7 Hektar groß ist, sollen mehrgeschossige Wohngebäude für 25 Wohneinheiten entstehen. Schon frühzeitig regten sich im Kettwiger Ortsteil die Bürgerproteste – so bei der ersten Offenlegung des B-Plans im März 2017, im Oktober 2017 bei einer Infoveranstaltung der IG Ickten und im September 2018 bei einer Demo vor dem Essener Rathaus.
Schon im Juni 2018 hatte die BV IX die Verwaltungsvorlage zur Umwidmung des Geländes wegen Formfehler zurückgewiesen. Damals sagte Daniel Behmenburg, Sprecher der SPD-Fraktion in der BV IX: „Es sollen keine Stellungnahmen eingegangen seien. Das ist formal falsch, das kann nicht stimmen. Wir haben uns vor Ort mit Mitgliedern der IG Ickten getroffen, um uns ein Bild zu machen. Von dieser Seite gab es auf jeden Fall Einwände.“