Essen-Werden. . Das Programm des Umsonst-und-draußen-Festivals im Werdener Löwental ist auch 2015 wieder eine musikalische Wundertüte - für jeden ist etwas dabei.

Seit die Sicherheitsauflagen 2010 als Folge des Duisburger Loveparade-Unglücks verschärft wurden, dominieren in der öffentlichen Wahrnehmung oft die Finanzsorgen des Pfingst Open Air, das aus diesem Grund sogar 2011 ausfallen musste. Und der Sturm im vergangenen Jahr, der das Festival mitten im Auftritt des Headliners MC Fitti traf, riss zusätzlich ein Loch in die Kasse. Doch nun blicken Jugendamt und Rockförderverein wieder frohen Mutes nach vorn und präsentieren zur 33. Ausgabe ein eindrucksvolles Programm, das am Pfingstmontag, 25. Mai, die Festwiese des einstigen Strandbads wieder zu füllen wissen wird.

Festwiese im Strandbad

Es ist längst das Markenzeichen des „Umsonst-und-draußen”-Festivals im Löwental, dass es einen breiten Bogen zwischen den Musikgenres spannt. Und auch 2015 ist dies nicht anders. Als Headliner fungiert mit „Genetikk” nach „Prinz Pi” 2013 und MC Fitti im vergangenen Jahr abermals eine echte Hip-Hop-Größe: Der Saarbrücker Rapper Karuzo und sein ehemaliger Schulkollege und heutige Produzent Sik bilden eine der populärsten Rapduos des Landes. 2010 veröffentlichten sie noch in Eigenregie ihr Erstlingswerk „Foetus”. Ihr drittes Album „D.N.A.” war in Deutschland nicht nur der erste Charterfolg: Es wurde auch von der Kritik einhellig gefeiert.

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Von Gordon K. Strahl

Textlich und musikalisch bestreiten sie einen kreativen Raubzug durch die deutschsprachige Hip-Hop-Geschichte und bieten abwechslungsreiche Beats und Rhythmen. Die Lyrik schwankt dabei zwischen intelligent und – zugegeben oft kreativ formulierter – genretypische Dicker-Hose-Angeberei.

Mit „Adam Angst” kommt zudem ein Newcomer auf der Bühne, dessen Debütalbum bereits jetzt von vielen als das Album des Jahres gefeiert wird. Und das, obwohl es erst im Februar erschienen ist! Aber der rotzige Punkrock, der sich nicht davor scheut, den Zuhörern gesellschaftlich relevante Zeilen unverblümt um die Ohren zu hauen, geht tatsächlich in Mark und Bein. Kopf der Band ist Felix Schönfuss, der zuvor mit den Projekten „Escapado” und „Frau Potz” eher in Hardcore-Gefilden wilderte. Bei „Adam Angst” hat er Lust an Melodie gewonnen, die Songs sind eingängig, Schönfuss’ Gesang kommt frech und mit Sinn für Sarkasmus rüber.

„The Tidal Sleep” treten aus Mannheim die Reise ins Löwental an: Die Formation bietet einen melodischen Mix aus Post-Metal und Hardcore, bei dem Aggression und Melancholie Hand in Hand gehen.

Pfingst Open Air 2013

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Im Radio hoch und runter gespielt wurde in den vergangenen zwei Jahren der Song „I Couldn’t Care Less”. Dahinter steckt Leslie Clio: Die Hamburgerin steht für eingängigen Pop mit leichtem Retro-Charme, vorgetragen mit souliger Stimme. In den Niederlanden ein Megastar ist Blaudzun. Dass der melodische Singer-Songwriter, der mit seinem letzten Album in seiner Heimat aus dem Stand auf Platz 1 landete, vor allem auch live ein Genuss ist, liegt an seiner klasse Band, die seinen Melodien einen opulenten Klangteppich bietet.

Punkfans werden sich vor allem über Turbostaat freuen: Seit 1999 lässt die nordische Formation in deutscher Sprache drei Akkorde Wunder wirken.