Essen-Werden. . Um das gebeutelte Werdener Festival zu unterstützen, hat der SC Werden-Heidhausen im Löwental gegen Rot-Weiss Essen gespielt. Im Vordergrund stand der Spaß.
Zuerst war richtig gute Stimmung, dann brach plötzlich der Regen los... und mit der S-Bahn kam schließlich niemand mehr nach hause. Nein, die Rede ist nicht vom vergangenen Pfingst-Open-Air, sondern vom Benefizfußballspiel zur Rettung eben dieses Festivals. Rund 500 Besucher wollten sich das seltene sportliche Spektakel, bei dem der SC Werden-Heidhausen die Kicker von-Rot-Weiss Essen begrüßte, nicht entgehen lassen.
Doch ernsthaft war der knapp zehnminütige Platzregen am Dienstagabend natürlich nicht mit den Auswirkungen von Sturm Ela zu vergleichen, der im Juni zum Abbruch des alljährlichen Events auf dem ehemaligen Freibadgelände neben der Sportanlage geführt hatte. Und auch mit dem eingestellten S-Bahn-Verkehr hatte das Wetter diesmal nichts zu tun: Jetzt war der Streik schuld, dass einige Besucher schon vor Abpfiff den Heimweg antraten, um noch gut wegzukommen.
Schutz unter den Zelten gesucht
Die meisten Besucher harrten jedoch aus, suchten Schutz unter den Zelten und genossen nach dem Guss wieder das Spiel. Es herrschte eine lockere ausgelassene Stimmung, denn wer gewinnt, war den meisten sowieso egal: Viele sind Fans sowohl von Rot-Weiss als auch vom SC. Wie etwa Herbert Hülsdell aus Heidhausen: „Ich will einfach guten Fußball sehen“, sagt der Stammgast auf dem Platz. „Den sehe ich hier zwar oft, aber vielleicht nicht ganz so gut wie heute.“
Der Nebeneffekt, nämlich dass er mit seinen 5 Euro Eintrittsgeld diesmal das mit Finanzschwierigkeiten kämpfende Pfingst Open Air unterstützt, heißt er dabei nur gut: „Ist doch gut, dass es solche Veranstaltungen hier gibt.“
Sturmschäden hätten Loch in Kasse gerissen
Ob das Festival auch tatsächlich im nächsten Jahr stattfindet, steht allerdings noch in den Sternen, wie Gerd Dubiel vom Jugendamt und gleichzeitig dritter Vorsitzender des Rockfördervereins einräumt: „Noch ist die Finanzierung nicht gesichert.“ Ein wichtiger Sponsor breche wohl weg und auch die Sturmschäden hätten ein Loch in die Kasse gerissen – ein Loch, das mit den Einnahmen aus dem Benefizspiel nun gedeckt werden dürfte. „Ich bin sehr zufrieden, dass wir trotz des Wetters und der Ferienzeit einen solchen Zulauf erhalten haben“, sagt Dubiel.
Trikots für das Pfingst Open Air
Neben dem Eintrittsgeld und der Spendenbox hat sich der Rockförderverein zusammen mit dem RWE eine weitere Einnahmequelle einfallen lassen: Rot-Weiss-Trikots mit dem Logo des Pfingst Open Airs. Der Kaufpreis von 69 Euro kommt natürlich der Veranstaltung zu Gute.
Vorbestellbar ist es unter: info@rockfoerderverein-essen.de
Rot-Weiss-Geschäftsführer Michael Welling musste übrigens gar nicht zu dem Benefizspiel überredet werden: Vielmehr ging von ihm die Initialzündung aus. „Ich war in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Open Air“, sagt er. „Ein supergeiles Konzert – bis zum abrupten Ende.“
Lieder zum Besten gegeben
Ein wenig Open-Air-Feeling ist übrigens auch auf dem Platz des SCs aufgekommen: RWE-Kultsänger Sandy Sandgathe hat ein paar Lieder zum Besten gegeben.
Ach ja: Am Ende ist Rot-Weiss eine überragender „Auswärtssieg“ von 7:0 gelungen. Wobei das Endergebnis niemanden wirklich interessiert hat: Der Spaß war einfach wichtiger.