Essen-Kettwig. Einen Monat lang war es dunkel im Hotel-Restaurant „Jägerhof“. Das Traditionshaus an der Hauptstraße hatte geschlossen.

Einen Monat lang war es dunkel im Hotel-Restaurant „Jägerhof“. Das Traditionshaus an der Hauptstraße hatte geschlossen. Zum 31. Dezember hatten sich die Pächter Carolin und Mario Kurth verabschiedet. „In Kettwig kamen sie nicht weiter, traten auf der Stelle“, sagt ihr damaliger Restaurantleiter Thorsten Kaimer. Nach nur drei Jahren warfen sie das Handtuch, und im „Jägerhof“ ging vorerst das Licht aus.

Jetzt sind die Türen wieder geöffnet - vorerst aber nur für Hotelgäste. Hausbesitzer Dieter Loeven schenkte Thorsten Kaimer das Vertrauen, machte ihn zum Geschäftsführer. Als vor wenigen Tagen die ersten Gäste kamen, konnte die Arbeit losgehen. „Wir haben vier Wochen lang alles auf Vordermann gebracht“, sagt der 43-Jährige.

Ein Familienbetrieb

Schon bei den Kurths war der gelernte Restaurantfachmann für viele Bereiche zuständig - „wir sind halt ein Familienbetrieb“, sagt er. „Ich mache zwar auch gern die Büroarbeit, aber nach einer Stunde reicht es mir, dann brauche ich den Kontakt zu Menschen.“ Den wird er zu Genüge bekommen, denn Hotelgäste haben meist viele Fragen. Und Thorsten Kaimer wird die Antworten geben. „Außerdem liegt auf jedem Zimmer eine Service-Liste mit allem, was in und rund um Kettwig wichtig ist.“

Essen und TrinkenSechs Einzel- und sechs Doppelzimmer hat das kleine Kettwiger Hotel. Im ehemaligen Gastraum steht ein kleiner Kühlschrank mit Getränken, „da können sich die Gäste bedienen“. Frühstück gibt’s natürlich - da gibt sich Thorsten Kaimer viel Mühe.

Das Restaurant des „Jägerhof“ wird vorerst geschlossen bleiben. „Man soll zwar niemals nie sagen, aber vorerst denken wir daran nicht. Wir bräuchten dann auch auf jeden Fall einen neuen Ofen.“

Aufgehübschtes Hotel

Und aufgehübscht müsste der Restaurantbereich auch werden - „das ließe sich mit Zeit, Farbe und Fantasie leicht machen“, sagt er. Aber derzeit liege der Fokus allein auf dem Hotelbetrieb.

Messegäste und andere Geschäftsreisende nutzen den „Jägerhof“ gern, denn „viele legen Wert auf Individualität. Sie sind die Hotelketten oftmals leid.“

Eine Zielgruppe, die ständig größer wird, sind die Radtouristen. „Der Ruhrtalradweg hat da für einen richtigen Auftrieb gesorgt.“ Und der „Jägerhof“ ist vorbereitet. „Wir haben einen abschließbaren Fahrradschuppen und eine Außensteckdose, damit die Akkus für die E-Bikes aufgeladen werden können. Und für Elektro-Autos haben wir ebenfalls eine Ladestation.“